Andalucia Masters: Ramsay führt – Kaymer Neunter

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Ende Mai wäre Richie Ramsay noch am liebsten vor Scham im Erdboden verschwunden, als er sich durch zu spätes Erscheinen beim Stechen in Walton Heath um die Qualifikation für die US Open gebracht hatte.

Doch mittlerweile ist der Rücken des Schotten wieder kerzengerade. Er strotzt derzeit gerade vor Selbstvertrauen. Denn nach seinem dritten Platz beim Castello Masters in der letzten Woche, präsentiert sich der Schotte auch beim Andalucia Masters in bestechender Form und übernahm nach einer starken 65er-Runde (-6) im Club de Golf Valderrama die Führung nach dem ersten Tag mit zwei Schlägen vor Ross Fisher (-4) und den geteilten Dritten Gregory Havret und Stephen Gallacher (beide -3)-

„Dieser Kurs ist eine große Herausforderung für mich“, sagte Ramsay laut pgatour.com und erläuterte: „Du musst den Platz Schlag für Schlag spielen und das ist eigentlich alles, was ich getan habe.“ Einen Schritt wohlüberlegt nach dem anderen zu machen ist sicher auch etwas, was Ramsay aus seinem dicken Missgeschick in Walton Heath/Surrey gelernt hatte.

Im Sommer Hochzeit und US Open verpasst

Damals hatte der Schotte das Turnier schnell beenden wollen, um rechtzeitig – wie versprochen – zur Hochzeit seines besten Freundes Gareth Maybin in Belfast zu sein. Dass er mit seinem Ergebnis noch Aussichten auf einen der elf Startplätz bei den US Open haben könnte, hatte er im nicht einmal in seinen kühnsten Träumen erwartet und so hetzte er in Richtung London Heathrow.

Doch es kam anderes. Wegen eines Staus verpasste er den Flieger. „Ich hätte mich da schon fast umbringen können vor Ärger“, erinnerte sich Ramsay laut yahoo.com. „Dann bekam ich auch noch einen Anruf, dass ich möglichst schnell umkehren müsse, um noch das Playoff um die Tickets mitzuspielen.“ Ramsay raste zurück zum Turnier, doch erschien zehn Minuten zu spät und verpasste so nicht nur die Hochzeit, sondern auch den erhofften Startplatz bei den US Open.

Widrige Bedingungen helfen Ramsay

Doch mittlerweile ist das Missgeschick längst vergessen. Der Freund hat ihm das Missgeschick verziehen und der dritte Platz der Vorwoche hat den 28-Jährigen wieder in die Top 50 des Race to Dubai katapultiert und in Sotogrande ist er drauf und dran noch weiter im Ranking aufzusteigen. Stürmische Böen und zeitweilige Regenfälle hatten es den meisten Golfer alles andere als einfach gemacht, doch der Schotte profitierte von den widrigen Bedingungen.

„Ich musste schon etwas grinsen, als am elften Loch der Wind einsetzte, denn er half mir, das Grün mit zwei Schlägen zu erreichen und dann den Eagle-Putt zu versenken“, analysierte er laut pgatour.com. Fünf Birdies spielte er zudem, lediglich an Loch 17 musste er ein Bogey notieren, hatte dort „aber auch ein bisschen Pech.“

Kaymer startet durchwachsen und beschwert sich

Mehr Probleme bereiteten Martin Kaymer die Bedingungen. Nach vier Bogeys und vier Birdies landete der Deutsche mit Even Par auf dem geteilten neunten Rang, liegt aber bereits sechs Schläge hinter dem Führenden zurück.

Die Schuld suchte der Deutsche allerdings bei den Turnier-Verantwortlichen, die seiner Meinung wegen der nächtlichen Regenfälle die Löcher anders hätten platzieren müssen. „Die haben die Pins auf die hinteren Seiten der Grüns gesetzt“, schimpfte Kaymer laut Reuters. „Das hat es noch schwerer gemacht.“ Nach schlimmer erwischte es Landsmann Marcel Siem, der nach fünf Bogeys, einem Double-Bogey und nur vier Birdies am Ende +3 auf seiner Scorekarte stehen hatte.

Malte Asmus 

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