Bernhard Langer gewinnt ersten Major-Titel der Senioren

Bernhard Langer gehört zu den erfolgreichsten Golfern der Welt, doch auch für den 52-Jährigen gibt es noch Titel zu gewinnen, die ihm bis dato verwehrt geblieben sind. Bei der Senioren Open Championship im schottischen Carnoustie gewann Langer nun seinen ersten Major-Titel in dieser Kategorie.
„Ich wollte immer diese British Open gewinnen und hatte es nie geschafft. Dieser Sieg hat für mich einen sehr hohen Stellenwert und kommt meinen zwei US Masters- und den Ryder-Cup-Siegen ziemlich nahe“, sagte Langer. Bescheiden wie immer, aber sichtlich gerührt hob er den Pokal in den Himmel an der Nordseeküste. „Das bedeutet mir sehr viel. Da läuft einem schon ein Schauer über den Rücken, wenn ich die Trophäe in der Hand halten darf.“
Drei Jahre bis zur Erlösung
Vier Wochen vor seinem 53. Geburtstag fügte Langer nach 279 Schlägen seinen bisher elf Erfolgen seit 2007 auf der Champions Tour in den USA und Europa einen weiteren hinzu. Dazu stehen sieben Top-Ten-Ränge bei zwölf Senior Major-Turnieren zu Buche.
Mit drei Schlägen Vorsprung auf US-Ryder-Cup-Kapitän Corey Pavin war Langer auf die letzte Runde gegangen und hielt den Abstand fast bis zum letzten Putt – am Ende reichte ihm ein Bogey zum Sieg. Es war sein erster Major-Titel in dieser Kategorie und neben zehn Ryder-Cup-Einsätzen wohl der prestigeträchtigste.
Drei Jahre hatte Langer auf diesen Glücksmoment gewartet. Auf der regulären Europa-Tour gewann er zuvor mehr als 40 Titel, aber nie dieses dritte von vier Grand-Slam-Turnieren pro Saison. Acht Top-Ten-Ränge bei der British Open Championship seit 1976 zählten bei 30 Versuchen bis zu seinem Wechsel zu den Senioren zu den besten Platzierungen.
Zugpferd für den Ryder Cup
„In meinem Leben zählen der Glaube an Gott, meine Familie und der Golfsport“, hat Langer immer betont und an seinem Wohnsitz in Florida nach diesem Credo gelebt. In den USA ist er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen worden – die Ruhmeshalle der Golfer. Den Eintrag als Honorary OBE (Order of the British Empire) erhielt Langer für die glänzende Organisation beim Ryder-Cup-Sieg 2004 und als Captain. Aber Sportler des Jahres ist er nie geworden – obwohl Golf in seiner Heimat ohne ihn nicht annähernd so populär geworden wäre.
„Ich bin ein Mensch, der immer alles gibt. Manchmal wird diese Neigung bei mir so intensiv, dass ich mich bewusst bremsen und mir in Erinnerung rufen muss, dass es nur ein Golfturnier ist und wir nicht um Leben oder Tod spielen.“ Diese Zitate aus seiner Biografie hat Langer lebenslang verinnerlicht. Auch deswegen hat er einen langen Anlauf genommen und sich als Zugpferd vor die Bewerbung Deutschlands für den Ryder Cup 2018 spannen lassen. 2011 fällt die Entscheidung.