BMW International Open: Larrazabal schlägt Garcia im Stechen

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Pablo Larrazabal bewies in einem packenden Stechen bei der BMW International Open Nervenstärke und bezwang seinen spanischen Landsmann Sergio Garcia im Stechen am fünften Extra-Loch. Nach vier Runden hatten beide mit 272 Schlägen gemeinsam an der Spitze gelegen. Martin Kaymer konnte nicht in die Entscheidung eingreifen.

Larrazábal feierte nach einem Krimi im Stechen über 74 Minuten seinen zweiten Sieg auf der Europa-Tour. Seinen ersten Erfolg hatte er 2008 bei der Open de France gefeiert. Für den 28-Jährigen war der Triumph in München etwas ganz Besonderes. „Eines meiner Idole aus der Zeit als ich heranwuchs zu schlagen ist ein Traum – sehr emotional“, erklärte Larrazabal bei europeantour.com.

Vom Wunder- zum Sorgenkind

Die Aussage mag überraschen, wenn man bedenkt, dass Garcia lediglich drei Jahre älter als sein Landsmann ist. Sie zeigt aber auch, wie lange El Nino bereits auf hohem Niveau spielt. Mit gerade einmal 19 Jahren feierte Garcia seinen ersten Sieg auf der European Tour.

Vom damaligen Wunderkind hat ist der 31-Jährige inzwischen zu einem Sorgenkind geworden. Seit 2008 hat er kein Turnier mehr gewonnen und zuletzt stürzte er nach jahrelangen Problemen mit dem Putter in der Weltranglisten von Position zwei auf jenseits der Top-50 ab.

Genie und Wahnsinn

Nun scheint es endlich wieder aufwärts zu gehen, schon Platz sieben bei der US Open in der letzten Woche war ein eindeutiges Signal. Wie nah Genie und Wahnsinn bei Garcia beieinander liegen, zeigte er auch in München auf seiner Schlussrunde.

Mit drei Birdies und zwei Eagle zwischen den Bahnen sechs und elf katapultierte er sich an die Spitze. Es folgten vier Bogeys auf den nächsten fünf Löchern und erst ein Birdie an der 18 brachte ihn doch noch ins Stechen. Dort musste er sich schließlich nach einem Drei-Putt am fünften Extra-Loch geschlagen geben.

Kaymer extrem zufrieden

Martin Kaymer und Marcel Siem hatten derweil keine Siegchance. Siem (278) war als zweiter von ursprünglich 15 deutschen Startern nach einem energischen Zwischenspurt auch nur um einen Schlag besser als Kaymer (279) und teilte sich Rang 14. Drei Jahre nach dem emotionalen ersten Sieg eines Deutschen in Eichenried landete der Weltranglisten-Dritte auf dem geteilten 18. Rang.

„Eine Achterbahnfahrt wie zuletzt war es dieses Mal nicht. Ich bin zufrieden, aber enttäuscht, was ich alles verbockt habe und was möglich gewesen wäre“, sagte Siem. Auch Kaymer war nach seiner 69er Schlussrunde gelassen: „Ich bin eigentlich extrem zufrieden. Ich habe alles versucht und heute mein Maximum gegeben. Aber auf den Grüns hat es leider nicht funktioniert.“

Die erhoffte 63 wäre möglich gewesen. „Aber ich fahre mit vielen positiven Dingen morgen zum nächsten Turnier nach Paris.“ Sein schottischer Flight-Partner Scott Jamieson (274) hatte es ihm mit einer 64 vorgemacht.

Kaymer sieht sich auf einem guten Weg

Vor allem das vierte Birdie der Runde auf dem 18. Grün begeisterte die Fans – insgesamt kamen an den vier Tagen 62.700 Zuschauer. „Das war wieder ein sensationelles Gefühl, vor so vielen Fans, die mir so viel Rückhalt gaben“, meinte Kaymer, der auf dem Weg zur Pressekonferenz kaum vorankam. „Mir sind die Bälle ausgegangen, weil ich so viele verschenkt habe.“

Nach Platz 31 bei der BMW Championship im Mai in England und seinem 39. Rang bei der US Open konnte Kaymer auch auf einem seiner Lieblingskurse seine Minikrise nicht beenden. Um den zuletzt verlorenen richtigen Schwung wiederzufinden, hatte Kaymer alle Hoffnungen auf seinen Coach Günter Kessler gesetzt, der auch Marcel Siem wieder betreut. Aber selbst der erfahrene Trainer konnte in der Kürze der Zeit die Probleme nicht lösen. „Wir haben aber nur über Basics gesprochen. Ich bin auf einem sehr guten Weg“, meinte Kaymer.

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