Clarke führt bei Scottish Open, Kaymer gescheitert

Loch Lomond ist nicht nur der größte und schönste See Schottlands, sondern einmal im Jahr auch Mittelpunkt des europäischen Golfsports. Bei der Barclays Scottish Open testen viele Spitzenspieler ihre Form im Hinblick auf die British Open. Das Ergebnis wird einigen nicht gefallen haben.
Reihenweise mussten die Favoriten zur Halbzeit ihre Sachen packen. Das galt auch für Martin Kaymer, der immerhin als Titelverteidiger angetreten war. Es wird nur ein schwacher Trost sein, dass er sich in bester Gesellschaft befand. US-Stars wie Phil Mickelson oder Lucas Glover scheiterten ebenso wie Retief Goosen, Ernie Els, Miguel Angel Jimenez, Colin Montgomerie oder Vijay Singh.
Mickelson scheut 600 Yards Fußweg
Besonders für Mickelson verlief das mit rund 3,4 Millionen Euro dotierte Turnier enttäuschend. Zum fünften Mal in Folge vergab er die Möglichkeit, Tiger Woods als Nummer eins der Weltrangliste abzulösen. Negativer Höhepunkt war eine 9 auf Bahn 18 am zweiten Tag.
Lefty benötigte drei Abschläge, ehe er einen Ball ins Spiel gebracht hatte. Beim zweiten Tee-Shot war nicht ganz klar, wie der Ball liegen würde, doch Mickelson erklärte seinen dritten Abschlag nicht zu einem provisorischen Ball. „Ich wollte nicht 300 Yards hin und wieder zurücklaufen“, gab er bei pgatour.com als Begründung an. Hätte er es mal getan, denn so fehlte Mickelson am Ende ein Schlag, um den Cut zu überstehen.
Auch Kaymer verpasste um einen Schlag die beiden Schlussrunden. Der Deutsche hatte das Pech, mit einer frühen Startzeit bei starkem Regen und ganz schwierigen Bedingungen auf den Platz zu müssen. Vier Bogeys und ein Doppelbogey waren schließlich zu viel, da halfen auch drei Birdies nicht mehr weiter. Mit drei über Par konnte sich Kaymer auf den Weg nach St. Andrews zur am Donnerstag beginnenden British Open machen.
Iren kennen sich mit Regen aus
Mit dem Regen hatte der Spitzenreiter Darren Clarke keine Probleme. Bei der Pressekonferenz wurde er gefragt, wann er zuletzt bei solch einem Wolkenbruch gespielt habe. „Das war kein schwerer sintflutartiger Regen, sondern nur sintflutartiger Regen. Wenn man aus Irland kommt, dann ist das ein Unterschied, ein sehr großer sogar.“, erklärte der Nordire bei europeantour.com.
Da die Golfer den Ball nicht besser legen durften, spielte sich der Platz laut Clarke „brutal schwer“. Seiner Leistung tat das keinen Abbruch. Er kam mit einer tollen 67 ins Clubhaus und führt mit drei Schlägen (-10) vor Edoardo Molinari aus Italien (-7). Der darf möglicherweise am Wochenende noch eine Runde mit seinem Bruder golfen, denn Francesco ist als geteilter Fünfter (-5) ebenfalls noch glänzend platziert.
Erfreulich aus deutscher Sicht ist die Tatsache, dass trotz des Scheiterns von Martin Kaymer noch ein Akteur im Rennen ist. Marcel Siem erarbeitete sich mit einer 70er Runde den geteilten 28. Platz und damit ein langes Wochenende am Loch Lomond.