Couples führt beim Masters – Woods meldet sich zurück

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Was für ein Start in das Masters 2010 – nach einer Traumrunde thront Altmeister Fred Couples an der Spitze, Tom Watson, der älteste Spieler im Feld, liegt nur einen Schlag dahinter. Doch die Schlagzeilen gehören natürlich Tiger Woods, der sich mit der besten Masters-Auftaktrunde seiner Karriere nach seiner Auszeit auf der Tour zurückmeldete.

Während fast alle Augen auf den Tiger gerichtet waren, setzte Couples seinen tollen Lauf, den er mit drei Siegen auf der Senioren Tour gestartet hatte, ungebremst fort. Seine 66 (-6) war die beste Runde des Tages und gleichzeitig die beste Runde seiner Karriere im Rahmen des Masters. „Das hat einfach Spaß gemacht“, erklärte er ESPN. Wohl auch deshalb, weil sich Couples keinerlei Druck ausgesetzt gefühlt hatte. „Ich habe eigentlich gar nicht darüber nachgedacht, was für Ergebnisse ich hier schlage“, erzählte er weiter.

Tom Watson wie bei The Open

Sieben Birdies und ein Bogey brachten ihm am Ende die Führung mit einem Schlag vor einer fünfköpfigen Verfolgergruppe bestehend aus K.J. Choi, Lee Westwood, Phil Mickelson, Y.E. Yang und Tom Watson (alle -5). Letzterer mischte im hohen Alter von mittlerweile 60 Jahren, nachdem er schon vor einem Jahr bei den British Open für Furore gesorgt hatte, auch in Augusta das Feld auf. Mit seiner bogeyfreien 67 egalisierte er die niedrigste Runde, die er je bei einem Masters gespielt hatte. Und die datiert bezeichnenderweise aus dem Jahr 1977, als er das Turnier am Ende sogar gewinnen konnte.

Das scheint er 2010 ebenfalls wieder anzupeilen, jedenfalls wenn man der Aussage seines Sohnes und Caddies Michael glauben darf. „Er ist hier, um zu gewinnen, nicht um den Cut zu schaffen“, erklärte Watson junior gegenüber masters.com. „Mein Sohn hatte mich aufgefordert, ihm noch einmal zu zeigen, dass ich diesen Kurs immer noch beherrsche. Und das wollte ich ihm beweisen“, meinte der Vater dazu.

Woods mit starker Runde

Beweisen musste sich auch Tiger Woods nach seiner 144-tägigen Abwesenheit vom Golfzirkus in Folge seiner Sex-Affären. Und das gelang dem anfangs sehr nervös wirkenden Weltranglistenersten eindrucksvoll. Noch nie zuvor in seiner mittlerweile auch schon recht langen Karriere hatte er die Eröffnungsrunde mit einer 68 beendet. Auch zwei Eagles waren ihm vorher nicht in einer Masters-Runde gelungen. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe den ganzen Tag die Bälle einfach gut getroffen“, fiel dann auch sein Urteil entsprechend aus. Nur fünfmal hatte Woods das Fairway bei seinen Schlägen verfehlt.

Doch er wäre nicht der Perfektionist Woods, wenn er nicht doch noch Mängel in seinem Spiel gefunden hätte. „Wenn ich jetzt noch besser geputtet hätte, dann hätte es eine noch speziellere Runde werden können“, sprach er seine vielleicht einzige Schwäche an. 14 Grüns hatte er so erreicht, dass er mit zwei Putts zum Par hätte einlochen können. Doch offenbar ging er beim kurzen Spiel mit zuviel Schwung vor. Einige Lip Outs brachten ihn um ein noch besseres Ergebnis.

„Der hat doch schon auf einem Bein gewonnen…“

Aber positiv blieb für ihn festzuhalten, dass das Publikum ihn freundlich empfangen hatte. „Die Leute waren einfach unglaublich“, strahlte er. Dass während seiner Runde zwei Flugzeuge über der Anlage kreisten, die ein Banner mit Anspielungen auf seine Eskapaden hinterherzogen, wollte er nicht mitbekommen haben. Dafür bekam die Konkurrenz mit, wie eindrucksvoll er sich zurückmeldete. Überrascht war davon aber eigentlich niemand.

Flight-Partner Matt Kuchar brachte es wohl am besten auf den Punkt, indem er sagte: „Ich soll überrascht sein von einem Mann, der die US Open auf einem Bein gewonnen hat? …bei so einem hört man schnell auf überrascht zu sein.“ Auch der Kommentator der BBC spielte nach Woods Abschlag an Loch eins auf das Major an, das Woods 2008 trotz Frakturen im Bein gewann und meinte: „Die US Open gewann er mit einem gebrochenen Bein, gewinnt er das Masters mit einem gebrochenen Herzen?“

Kaymer bangt um Cut

Aus deutscher Sicht verlief der Auftakt eher gemischt. Während Bernhard Langer, der zweimalige Masters-Sieger, mit einer 71 einen guten Start erwischte und auf dem geteilten 22 Platz rangiert, stürzte Martin Kaymer mit einer 76 regelrecht ab. Der Düsseldorfer muss sich von T76 ordentlich strecken, um nicht wie in den beiden Jahren zuvor auch beim dritten Masters-Start am Cut zu scheitern.

Malte Asmus

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