Dubai: Hanson führt – McIlroy hängt Donald ab

Es ist eigentlich fast ein bisschen traurig, dass Peter Hansons Superrunde zum Auftakt des Dubai World Championship eher als eine Randnotiz wahrgenommen wird.
Denn der Schwede (-8) spielte starke acht Birdies auf seiner bogeyfreien Runde, egalisierte mit 64 Schlägen den Kursrekord auf dem Earth Course und setzte sich an die Spitze des Leaderboards. Hinter Hanson folgen Paul Lawrie (-7) und Rory McIlroy (-6) auf den Plätzen.
Und genau jener McIlroy stielt Hanson derzeit die Show, denn alle Welt konzentriert sich in Dubai auf dessen Kopf an Kopf-Rennen mit Luke Donald um die Spitze in der europäischen Geldrangliste. Die kann der Nordire nur gewinnen, wenn er er sich selbst den Turniersieg sichert und Donald außerhalb der Top Nine landet.
McIlroy zieht eindrucksvoll vorbei
Letzteres war vor dem Turnier von vielen Experten und auch von McIlroy fast als Ding der Unmöglichkeit abgetan worden, erscheint mittlerweile nach den zweiten neun Löchern der ersten Runde zu urteilen doch gar nicht mehr als so unwahrscheinlich. Denn dort spielten Donald die Nerven einen Streich.
Die Front Nine hatte der Engländer nach einem Bogey zum Auftakt mit vier Birdies sehr erfreulich gestalten können, doch die Back Nine verbrachte er nach völlig missglückten Drives vornehmlich im Unterholz. Ihm unterliefen drei weitere Bogeys, die ihn auf Even Par und den geteilten 26. Rang vorerst zurückfallen ließen.
McIlroy dagegen drehte den Spieß um. Nach seiner ersten Platzhälfte mit drei Birdies, aber auch einem Bogey und sogar einem Double-Bogey, nachdem er einen Ball hatte verloren geben müssen, war er noch hinterhergehechelt, doch mit sensationellen sechs Birdies fünf davon auf den letzten sechs Löchern zog er vorbei und hat bereits sechs Schläge Vorsprung auf den Konkurrenten.
McIlroy hätte stärkeren Donald erwartet
„Ich hatte aber auch nicht erwartet, dass Luke heute so spielen würde, resümierte McIlroy laut europeantour.com etwas überrascht. Zu überzeugt, dass er Donald wirklich den Gesamtsieg noch wird abjagen können ist er allerdings nicht, schließlich sei er wegen seiner hartnäckigen Virusinfektion immer noch nicht wieder bei 100 Prozent. Sein Selbstvertrauen ist aber trotzdem ungebrochen. „Ich fühle mich zwar nicht unbesiegbar, aber immer wenn ich abschlage, bin ich mir sicher, einen guten Score drin zu haben, erklärte er.
Die schwache Runde konnte auch Donald selbst nicht so richtig begreifen. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich meine Schläge unter Kontrolle hätte, analysierte er seine Runde. „Aber dann habe ich sie doch verloren. Das kann allerdings auf diesem Kurs passieren. Hier sind viele Hindernisse mitten auf dem Fairway platziert, wenn man dann auf eine Seite zielt, das Ziel aber verfehlt, dann hängt man in den Büschen fest.
Kaymer bereits abgeschlagen
Davon konnte auch Martin Kaymer (+1) ein Lied singen. Der Deutsche hatte eigentlich einen sehr soliden Tag erwischt, zwölf Pars in Serie gespielt, ehe ihm an der 13 sogar noch ein Birdie gelungen war. Doch an der 15 und der 17 ließen ihn Bogeys zurückfallen. Seine 73er Runde reichte am Ende des ersten Tages lediglich für den geteilten 35. Platz, den er sich allerdings mit so prominenten Namen wie Lee Westwood, Ian Poulter, Robert Karlsson teilen muss.
Malte Asmus