Ernie Els feiert zweiten Sieg in Serie

Tiger Woods glänzt seit dreieinhalb Monaten in Folge seiner außerehelichen Affären durch Abwesenheit auf der US PGA Tour und so mancher mag zurecht bemerkt haben, dass keiner seiner Rivalen die Gunst der Stunde nutzen konnte. Das hat sich geändert, denn mit Ernie Els drängt ein alter Bekannter mit Macht in den Vordergrund.
The Big Easy lautet der Spitzname des Südafrikaners, den er sich mit seinem eleganten und so leicht aussehenden Schwung verdiente. Allein von Erfolg war diese Leichtigkeit bis vor zwei Wochen nicht mehr geprägt. Dann gewann der 40-Jährige bei der CA Championship erstmals seit zwei Jahren wieder ein Turnier.
Für Els war das ein regelrechter Befreiungsschlag, denn gleich bei seinem nächsten Start schlug er schon wieder zu. Er gewann das Arnold Palmer Invitational mit 277 Schlägen (11 unter Par) vor Edoardo Molinari aus Italien und dem Amerikaner Kevin Na (beide 279).
Els bereit für Augusta
In dieser Verfassung ist Ernie Els auch für einen Tiger Woods in Topform, so dieser nach seiner Pause und angesichts des großen Drucks sein Potenzial überhaupt abrufen kann, beim Masters ein schwer zu bezwingender Gegner. „Er wird in Augusta ganz stark sein“, orakelte Golf-Legende Arnold Palmer gegenüber pgatour.com, nachdem er Ernie Els auf dem Grün zum Sieg gratuliert hatte.
In Orlando musste Els eine Sonderschicht einlegen, ehe er den Siegerscheck in Höhe von 1,08 Millionen Dollar in Empfang nehmen durfte. Am Vortag hatte ein Unwetter zum Abbruch der Runde geführt. The Big Easy war das sicherlich recht, denn nach einem Doppelbogey sowie einem Bogey war sein komfortabler Vorsprung auf Na vier Löcher vor Schluss auf zwei Schläge zusammengeschmolzen.
Zwei Meter, der Putt sitzt
„Ich konnte die letzten 20 Stunden nicht aufhören, darüber nachzudenken, wie ich hier den Sack zumachen kann“, schilderte Els auf der Homepage der PGA seine Gedanken vor dem Showdown.
Ein Spaziergang wurden die letzten vier Löcher nach der nächtlichen Pause dann auch nicht für den Südafrikaner. An der 15 rettete er mit einem Putt aus knapp zwei Meter Entfernung das Par. Das war bitter nötig, denn Kevin Na war in einem anderen Flight mit einem Birdie an der 16 gefährlich nah an seinen Rivalen herangekommen.
Als Ernie Els an der 17 dann mit einem guten Bunkerschlag und einem erneut aus rund zwei Metern verwandelten Putt das Par sicherte, war der Widerstand gebrochen. Kevin Na verabschiedete sich mit einem Bogey am letzten Loch endgültig aus dem Rennen um den Sieg, Els dagegen lochte auch den nächsten langen Putt zum Triumph ein.