Frazar gewinnt St. Jude Classic

354 Turnier musste Harrison Frazar auf seinen ersten PGA Tour-Sieg warten. Beim St. Jude Classic klappte es endlich. Doch der unerwartete Triumph stellte den glücklichen Gewinner vor ein großes Problem: „Wie verhält man sich als Sieger“?
Frazar setzte sich in Memphis durch ein Par am dritten Extra-Loch des Stechens gegen Robert Karlsson durch. Beide hatten die regulären vier Runden mit -13 und einem deutlichen Vorsprung von fünf Schlägen auf die fünf geteilten Drittplatzierten Tim Herrin, Ryuji Imada, Camilo Villegas, Charles Howell III und Retief Goosen (alle -8) beendet.
Für den Schweden Karlsson ist das bereits die zweite bittere Niederlage in Folge bei diesem Turnier. Im letzten Jahr verlor er ebenfalls im Stechen, damals schnappte ihm Lee Westwood den Sieg vor der Nase weg. Doch obwohl Frazar sich durch den Sieg nach so vielen vergeblichen Anläufen einen Traum erfüllte, so ganz wohl fühlte er sich in der Stunde des Triumphs nicht.
Wie verhält man sich als Sieger?
„Mein einziger Turniersieg war bisher in der Q-School. Da geht man nach dem Sieg einfach in den Scoring Trailer, unterschreibt die Scorecard und bekommt einen Klaps auf den Rücken und ein ‚gut gemacht‘ mit auf den Weg und dann ist man schon wieder draußen und da steht nicht mal jemand“, erklärte er laut pgatour.com, dass er – obwohl seit 1996 auf der Tour – gar nicht wusste, wie er sich jetzt als Sieger zu verhalten hatte.
„Ich fühlte mich einfach nur schlecht. Ich habe weder den Sponsoren gedankt, noch FedEx und auch nicht den vielen freiwilligen Helfern. Ich habe irgendwie gar nicht richtig mitbekommen, was da alles passiert ist. Und jetzt weiß ich nicht, ob ich die Trophäe mitnehmen darf und ob ich das Jacket hier behalten darf.“
Das Karriereende wird warten müssen
Der Sieg traf Frazar gänzlich unvorbereitet. Dass ihm der große Wurf nach so vielen Anläufen doch noch gelingen würde, damit hatte er nicht mehr gerechnet. Jahrelang hatten ihm Handgelenksverletzungen das Spielen erschwert, vor einem Jahr musste er sich dann auch noch Operationen an der Hüfte und der Schulter unterziehen, die ihn schon seit 2001 gehandicapt hatte.
Für dieses Jahr bekam er die Tourkarte dank einer Medical Exemption. Doch als er zu Beginn der Saison gleich fünfmal am Cut gescheitert war, fing er an, ernsthaft über das Ende seiner Karriere nachzudenken. Doch nach dem Gewinn der 1.008.000 Dollar Preisgeld wird er sich das noch einmal überlegen. Denn zudem sicherte ihm der Sieg die Tourkarte und zum anderen erstmalig einen Startplatz beim Masters in Augusta.