Gary Player – Man in Black

Gary Player ist einer der lebenden Golflegenden. Er ist zu einer der wenigen herausragenden Persönlichkeiten in der Branche, der heute noch hoch aktiv ist, Golfplätze auf der ganzen Welt designed und mit der Gary Player Foundation etliches zum Thema Freiheit und Friede beiträgt.

Gibt es einen bestimmten Grund, dass Sie während einer Golfrunde immer komplett schwarz angezogen sind? Ist das Tradition oder Aberglaube?

Zuerst war es so, dass ich einfach nur anders sein wollte und mich von allen anderen Spielern abheben wollte. Ich dachte, Schwarz würde mich unverkennbar machen.

Später, Sie wissen, ich stamme aus Afrika, war es ein Statement die Menschen und die Kultur in meinem Land zu repräsentieren. Außerdem sah ich mir gerne die alten Westernklassiker an, die wo der Sheriff immer schwarz trug als Symbol für den Frieden in seiner Stadt.

Als Südafrikaner ist es sicher nicht immer leicht gewesen als Profi Golfer. War das Thema Apartheid eine Belastung für Ihr Spiel?

Unglücklicherweise, ja eine sehr große sogar. Arnold Palmer und Jack Nicklaus zum Beispiel wurden niemals direkt verantwortlich gemacht für das Thema Vietnam Krieg. Ich aber wurde in vielerlei Hinsichtverantwortlich gemacht. Obwohl ich schwarze Golfer sponserte, einen Schwarzen als Caddie hatte, meinen Einfluss geltend machte, um Arthur Ase undLee Elder die ersten Sportvisa zu sichern, die es damals Afro-Amerikanern möglich machte, in Südafrika zu spielen und investierte 100 Millionen Dollar in ein
Schulprojekt, um schwarzen Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen.

All das hielt die Anti-Apartheit Protestanten nicht zurück, mich als Zielscheibe auszuwählen. Sie setzten meine Familie und mich unter großen Druck. Wir erhielten Todesdrohungen und brauchten Polizeischutz. Dennoch, ich liebe Südafrika und weiß ganz tief in meinem Herzen, ich habe alles mir Mögliche getan, um eine Änderung
im System herbeizuführen.

Heute haben wir wahrscheinlich eine der ehrlichsten Demokratie in der Welt.

Sind 18 Majorsiege, neun davon auf der PGA-Tour und neun auf der Champions Tour ausreichend für Sie?

Ja und Nein. Wenn Sie mir als junger Golfer damals gesagt hätten, ich würde 18 Major Titel gewinnen, wäre ich wahrscheinlich zufrieden gewesen. Heute, rückblickend muss ich sagen: ich hätte mehr gewinnnen können, tat es aber nicht. Nichts desto trotz – ich kann auf eine wunderbare Karriere zurückblicken.

Mit insgesamt 163 Turniersiegen weltweit, sehe ich mich als einer der vom Glück verwöhnt ist.

Sie sind für den Ausspruch: „umso härter ich trainiere, umso glücklicher werde ich“ bekannt. Glauben Sie an Glück?

Natürlich! Wenn Sie hart arbeiten, positiv denken und alle Willenskraft die Sie besitzen zusammennehmen ist es unglaublich wie viel mehr Glück Sie haben.

Haben Sie jemals daran gedacht, dass es Zeit wäre, in den Ruhestand zu gehen?

Nicht wirklich. Ich glaube ich bin der Typ der einfach ständig aktiv und beschäftigt sein muss. Ob es das Golfspiel ist, neue Golfplätze zu designen oder meine Unternehmungen voranzutreiben. Ich hoffe, ich bin in der Lage, das noch sehr lange zu machen, und dann eines Tages, wenn mein Tag gekommen ist, werde ich sanft überwechseln, einfach so ohne es zu merken, mitten in der Nacht. (schmunzelt)

Woran erfreuen Sie sich am meisten in diesem Leben?

An sehr vielen Dingen. Ich bin ein ewiger Optimist. Ich liebe Golf, mein Leben, meine Familie und Menschen generell. Ich habe große Freude daran, am Morgen aufzuwachen, einen Baum zu Pflanzen, oder ein neugeborenes Baby zu sehen. Viel Kraft und Energie geben mir meine Enkel und all die Kleinigkeiten in meinem Leben.

Ich liebe es, meine Freizeit mit meiner Frau Vivienne zu verbringen, ohne ihr wäre nichts von all dem möglich gewesen. Ich glaube, dass der Tag das bringt, was Du selbst daraus machst und das Du selbst die Entscheidung trägst, ob Du positiv, negativ, fröhlich oder traurig bist. Es ist Deine tagtägliche Wahl und freier Wille.

Es ist wundervoll, wie Sie mit 70 Jahren noch mithalten, während viele Ihrer Kollegen den Sport nur noch im Fernsehen sehen. Was motiviert Sie, weiterhin Ihre Koffer zu packen und mit dem Mitbewerb mithalten zu können?

Sehen Sie, ich habe seit 1953 über 14 Millionen Flugmeilen zurückgelegt, das sind mehr als fünfzig Jahre die ich nun unterwegs bin. Ehrlich gesagt, es reizt mich immer noch, jede Woche woanders auf der Welt ein Turnier zu spielen, beruflich nach Shanghai, China oder sonst wohin zu fliegen oder mit Golfern aus Moskau eine Flasche Wodka zu trinken. Wie heißt es so schön: Fröhlichkeit ist ansteckend, und ich bin gewiss eine sehr sehr fröhliche Person.

Ich habe in meinem Leben viele Ziele erreicht und genau das ist es, was ich mir bis in alle Ewigkeiten behalten will.

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