Jim Furyk gewinnt Tour Championship und FedEx-Cup

Jim Furyk hat sich das größte Preisgeld des Sports gesichert. Der 40-Jährige gewann bei schwierigen Bedingungen die The Tour Championship, das letzte Turnier des FedEx-Cups. Damit sicherte sich Furyk auch den Sieg in der Gesamtwertung, der ihm einen Scheck über zehn Millionen Dollar bescherte.
Zusätzlich kassierte er noch 1,35 Millionen Dollar für den Turniersieg. Vor vier Wochen noch war Jim Furyk der „Depp der Nation“. Beim ersten Turnier der Finalserie hatte er verschlafen und war nicht rechtzeitig beim obligatorischen ProAm-Turnier erschienen. Den Regeln entsprechend wurde er vom einen Tag später beginnenden The Barclays ausgeschlossen. In der FedEx-Cup-Gesamtwertung fiel er dadurch zurück.
All das ist nun vergessen. Als Furyk den entscheidenden Putt versenkt hatte, brach die Freude aus dem sonst so besonnenen Amerikaner heraus. Der Druck war riesig, denn der als Spitzenreiter gestartete Furyk hatte es auf den letzten Löchern spannend gemacht. Er gewann schließlich mit einem Schlag vor Luke Donald aus England, der Südafrikaner Retief Goosen wurde einen weiteren Schlag dahinter Dritter.
Lange Unterbrechung
Bis es zum Showdown auf dem letzten Loch kam, mussten die Spieler einen langen Tag hinter sich bringen. Für die Schlussrunde in Atlanta waren Gewitter vorhergesagt worden, und daher schickte die Turnierleitung die Spieler drei Stunden früher als geplant auf den East Lake-Kurs. Furyk eröffnete seine Runde mit einem Bogey auf der Eins, kam jedoch schnell mit einem Birdie wieder zurück. Ungefähr bei Halbzeit musste das Turnier wegen eines Gewitters für mehrere Stunden unterbrochen werden.
Als die Spieler wieder auf den Platz durften, hatten sich die Bedingungen komplett verändert. Die zuvor trockenen und harten Fairways und Grüns waren nun nass und weich. Zudem regnete es immer noch. Viele Spieler taten sich schwer. Der lange Zeit fantastisch spielende Nick Watney schoss sich mit Bogeys auf der 16 und 17 aus dem Rennen und wurde schließlich geteilter Vierter.
Er teilte sich die Position mit Paul Casey, der ebenfalls an der 17 einen Schlag verlor. Geoff Ogilvy, der als geteilter Dritter auf die Runde gegangen war, büßte mit einem Bogey sowie einem Doppelbogey an der 16 und 17 alle Chancen ein. Kevin Na verlor gar vier Schläge auf den letzten drei Löchern.
Furyk wackelt am Ende
Allein Furyk schien das alles nicht weiter zu stören. Er hielt als einziger sein Spiel lange zusammen. Nach einem Birdie auf der 15 lag er sogar drei Schläge in Führung. Nichts deutete auf ein packendes Finish hin. Dann gelang Luke Donald, der einen Flight vor Furyk unterwegs war, auf der 16 ein Birdie. Vom Vorgrün lochte er mit einem Chip aus ca. 25 Metern den Ball ein und verbesserte sich auf -7.
Auch Furyks Spielpartner Retief Goosen lag zu diesem Zeitpunkt bei sieben unter Par. Auf der 16 zeigte Furyk erstmals Nerven und musste einen Bogey notieren. Auf der 17 verlor er genau wie Goosen auch den nächsten Schlag. Somit hatte Furyk plötzlich nur noch einen Schlag Vorsprung auf Donald, der mit -7 im Clubhaus war.
Ein schwerer letzter Putt
Die letzte Spielbahn ist ein sehr schweres rund 200 Meter langes Par 3. Furyk musste bei dieser Distanz zum kleinen Holz greifen und landete prompt im Bunker. Aus diesem befreite er sich mit einem fantastischen Schlag. Der Ball kam knapp einen Meter neben dem Loch zur Ruhe. Der Druck vor diesem letzten Putt war spürbar.
Schiebt er den Ball vorbei, dann muss er mit Luke Donald ins Stechen. Trifft er, ist Furyk um 11,35 Millionen Dollar reicher. Doch der Amerikaner zeigte, warum er seit Jahren zu den besten Spielern auf der Tour gehört. Ganz souverän lochte er die Kugel zum Sieg ein und darf nun mit viel Selbstbewusstsein zum Ryder Cup nach Wales fahren.