Jimenez führt bei den British Open

Bild zum Artikel 'Jimenez führt bei den British Open'

Tiefe Scores waren auch an diesem Tag vor knapp 40.000 Fans Mangelware. Dafür sorgte neben windigen Verhältnissen und den anspruchsvoll gesteckten Fahnen des Links-Kurses die unbarmherzige Sonne Schottlands. Die hatte den Platz größtenteils gebräunt und für brettharten Untergrund gesorgt, der schon nach dem ersten Tag bei einigen Profis für Missstimmung sorgte. „Das achte Loch ist ein Witz, die 18 braucht eine Windmühle und ein Clownsgesicht“, polterte etwa Ian Poulter, Leader Zach Johnson war „schockiert“ über die Fahnenpositionen.

Lee Westwood und Charl Schwartzel konnten mit jeweils einer 68 die besten Runden des Tages auf das Leaderboard bringen. Der Lohn: Westwood ist mit zwei unter Par auf dem zweiten Rang, Schwartzel verbesserte sich um 67 Plätze auf den geteilten elften Platz (+1).  Jimenez reichte am Nachmittag ein Arbeitstag mit zwei Birdies und zwei Bogeys, um als Führender ins Wochenende zu gehen. Hinter ihm lauern Westwood, Dustin Johnson, Henrik Stenson und Woods. Zach Johnson brauchte diesmal 75 Schläge und fiel auf den sechsten Platz zurück.

Martin Kaymer konnte sein gutes Ergebnis vom ersten Tag nicht ganz bestätigen. Der Tag des 28-Jährigen war von abwechslungsreichen Leistungen geprägt: Insgesamt spielte er vier Birdies, aber eben auch gleich sieben Bogeys. Ein guter Putt auf der 18 schickte ihn mit drei Schlägen über Par ins Klubhaus. Mit +4 nach zwei Tagen schaffte er als geteilter 34. aber problemlos den Cut und liegt vor dem Wochenende  sieben Schläge hinter dem Führenden.

Marcel Siem dagegen musste seine Hoffnungen nach einer 76er-Runde begraben. Sein Highlight war das Eagle auf der Neun, darüber hinaus verbuchte er allerdings fünf Bogeys und ein Doppel-Bogey am vierten Loch – und beschwerte sich im Gespräch mit golf.de ebenfalls lautstark über die Bedingungen. „Das war wie Lotto spielen. Das Spiel liegt mir einfach nicht.“ Sein Fazit: „Wenn man damit groß geworden ist, kann man sich vielleicht daran gewöhnen. Mir macht das keinen Spaß.“

Tiger Woods hat nach einer soliden Performance weiterhin alle Chancen, am Samstag die Spitze anzugreifen. Nach einer 69 am Donnerstag reichten ihm diesmal jeweils drei Birdies, darunter eins auf der 18, und Bogeys für eine 71er-Runde. Damit bleibt er in Lauerstellung – auch dank der hohen Scores seiner Konkurrenten. Phil Mickelson spielte am zweiten Tag lange in der Spitzengruppe mit, ein Vier-Putt inklusive Doppel-Bogey auf der 16 sorgte für eine 72er-Runde, er hat bei +1 nun vier Schläge Rückstand, ist also noch nicht aus dem Rennen.

Weiter gut dabei ist zudem der Österreicher Bernd Wiesberger. Der 27-Jährige aus Oberwart verschlechterte sich im Vergleich zu seiner Auftaktrunde um drei Schläge und liegt mit insgesamt 145 Schlägen (+3) auf dem geteilten 24. Rang und damit gleichauf mit großen Namen wie Mark O’Meara oder Tom Lehman.

Wie in jedem Major verpassten auch einige große Namen die ersten 70 und damit den Cut – allen voran Rory McIlroy: Der Nordire konnte sich nach einer 79 mit einer 75er-Runde nur unwesentlich verbessern und verpasste mit +12 deutlich den Cut. Birdies auf der 15 und der 17 konnten da nur unwesentlich für Entspannung sorgen.

Ebenfalls die Heimreise antreten dürfen K.J. Choi, Keegan Bradley (beide +8), Nicolas Colsaerts, Jim Furyk und Luke Donald (jeweils +9), aber auch Justin Rose, Nick Watney und Vijay Singh (alle +10). Mit +6 rutschten Topstars wie Sergio Garcia oder der Vorjahressieger Ernie Els gerade noch über die rote Linie.

Stefan Petri

WordPress Double Opt-in by Forge12