Kaymer hängt McDowell ab

Bild zum Artikel 'Kaymer hängt McDowell ab'

Okay, Robert Karlsson spielte am Eröffnungstag der Dubai World Championship die beste Runde und sicherte sich die Führung. Doch eigentlich interessierte die Zuschauer auf dem Earth Course des Jumeirah Golf Estates GC nur der abschließende Flight. Das direkte Duell von Martin Kaymer und Grame McDowell, den beiden einzigen, die das Race to Dubai für sich entscheiden können.

Das Turnier hatte Matchplay-Charakter bekommen, als um 12.30 Uhr Ortszeit die beiden Kontrahenten an den Abschlag gingen. Doch wirklich spannend war der Zweikampf nicht, die Verhältnisse relativ schnell klar. Während McDowell erst nicht so richtig in Tritt kam, sich dann Birdies und Bogeys die Waage hielten und er den Tag mit Even Par beendete, gelang Martin Kaymer ein hervorragender Start ins Turnier.

Mit 67 Schlägen platzierte sich der Deutsche auf Rang drei, zwei Schläge hinter Karlsson (65) und einen hinter Seung-Yul Noh (66). McDowell blieb derweil nur der geteilte 25. Rang und die sehr vage Hoffnung, auf den abschließenden drei Runden die fünf Schläge Differenz und 290,911 Euro Rückstand im Race to Dubai auf Kaymer doch noch wettmachen zu können.

Kaymers Eagle legte den Grundstein

Kaymer hatte sich bereits an Loch zwei von seinem nordirischen Kontrahenten absetzen können, als ihm sein erster Birdie-Putt gelang. Nach einem Eagle an Loch drei, als sein Annäherungsschlag mit dem Eisen 7 sensationell den direkten Weg ins Loch gefunden hatte, lag er bereits drei Schläge vor McDowell.

Die Perfektion dieses Schlages musste auch sein Flightpartner neidlos anerkennen. „Das war ein wunderschöner Schlag“, lobte McDowell auf der offiziellen Tour-Homepage. „Dieser Glückschuss hat mir sehr geholfen“, erklärte Kaymer gegenüber Sky Sports. „Heute war vielmehr Druck da als normal bei einem Turnier. Normalerweise fühlt man ihn erst auf der letzten Runde, aber hier habe ich ihn bereits heute gespürt. Doch der Deutsche blieb ruhig, auch ein Bogey am folgenden Loch konnte ihn nicht verunsichern.

Souverän spulte er seine Runde ab, weitere Birdies an Loch 6, 10 und 11 folgten. Nachdem Kaymer in den letzten Wochen einige Probleme auf den Grüns hatte, bereiteten ihm die Putts heute keinerlei Schwierigkeiten. „Ich hatte zuletzt eigentlich ganz solide gespielt, nur von den Annäherungen nie profitieren können. Doch heute war es gut“, freute sich Kaymer.

McDowell mit vielen Fehlern

McDowell, der unbedingt mindestens Dritter werden muss, um noch eine Chance auf den Gewinn der Gesamtwertung zu haben, fehlte auch etwas das nötige Glück. Am zweiten Loch traf er mit seinem Annäherungsschlag den Ball von Kaymer so, dass sein eigener Ball in eine günstigere Position zur Fahne bugsiert wurde, vergab aber den Birdie-Putt.

An Loch 6 wäre ihm dann fast wie Charl Schwartzel kurz zuvor ein Hole In One gelungen. Doch nur fast, anders als beim Südafrikaner blieb sein Ball kurz vor dem Loch liegen. Immerhin gelang ihm hier eines seiner drei Birdies für den Tag. Doch ebensoviele Bogeys ließen ihn daraus kein Kapital schlagen. „Ich habe Schläge weggeschenkt wie Klamotten, die aus der Mode sind“, resümierte McDowell auf europeantour.com seine Auftaktrunde. „Ich habe mich nicht 100prozentig gut gefühlt, daher bin ich mit Par ganz zufrieden.“

Westwood gut dabei

Das Rennen um den Gesamtsieg scheint angesichts dieser Konstellation beinahe vorentschieden, auch wenn im Golfsport immer mit einem Einbruch bzw. einem ganz schlechten Tag gerechnet werden muss. Spannend scheint da das Rennen um die Weltranglistenspitze zu werden.

Mit einem zweiten Platz oder dem Turniersieg könnte Kaymer bei aus seiner Sicht optimalem Verlauf die derzeitige Nummer eins Lee Westwood von Platz eins verdrängen. Aber Westwood spricht ebenfalls ein gewichtiges Wort um den Turniersieg in Dubai mit und strebt die Titelverteidigung an. Mit einer 69er-Rund platzierte er sich vorerst auf Position fünf und hat lediglich zwei Schläge Rückstand auf Kaymer.

WordPress Double Opt-in by Forge12