Kaymer hat noch Nachholbedarf

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Soweit ist Martin Kaymer noch nicht. Sein Auftritt im niederländischen Hilversum war ein ständiges Auf und Ab mit einer Konstante: Wie schon so oft in diesem Jahr wollten die Putts einfach nicht fallen. Am Ende reichte es für ihn nach einer 71er Schlussrunde (+1) mit einem Gesamtergebnis von fünf unter Par zum 21. Rang.

Die Platzierungbei der KLM Open dürfte Kaymer ziemlich egal gewesen sein, ihm geht es vor allem darum, im Hinblick auf den Ryder Cup wieder in Form zu kommen. Er selbst sieht dabei „gute Fortschritte“ auch wenn er den Ball längst noch nicht wieder perfekt trifft.

Martin Kaymer fehlt die Konstanz 

Seine 65 am ersten Tag zeigte immerhin, dass Martin Kaymer noch gute Runden drauf hat. 14 getroffene Fairways und unglaubliche 17 getroffene Grüns ließen Außenstehende fast schon euphorisch werden, wenn nicht auch da schon die Probleme mit dem Putter aufgetreten wären.

Diese starke Leistung konnte er an den folgenden drei Tagen aber nicht wiederholen. Martin Kaymer fehlte die Konstanz, um ganz oben anzugreifen. Die deutlich geringere Präzision bei den langen Schlägen im Vergleich zum Auftakt war gar nicht mal das größte Problem, wenn es dann aber nicht gelingt, mit einem gelungenen Putt oder Chip mal ein Par zu retten oder ein überraschendes Birdie zu erzielen, dann stimmt das Gesamtergebnis nicht mehr.

Hanson zeigt Kaymer wie es geht

Wie das gehen kann, zeigte Peter Hanson am Schlusstag. Er traf ganze zehn Grüns (Kaymer 12), schaffte aber in sechs von acht Fällen ein Scramble, sprich er spielte trotzdem Par oder besser. Martin Kaymer gelang das nur in drei von sechs Fällen. Peter Hanson blieb auf der letzten Runde drei Schläge unter Par und machte mit einem tollen Eagle-Putt an der 18 seinen ersten Sieg auf der European Tour seit 2010 perfekt.

Der Schwede belohnte sich damit für ein schwieriges Wochenende. Sein ein Jahr alter Sohn Tim war in Hansons Wahlheimat Florida mit einem Atemwegsvirus ins Krankenhaus eingeliefert worden. „Es war hart, aber es geht ihm schon wieder besser“, teilte der Schwede auf der Internetseite der European Tour mit.

Hanson mit dem Handy auf dem Platz

Per Sondergenehmigung durfte Hanson am Vortag mit Handy auf den Platz und hielt per SMS eifrig den Kontakt zu seiner Frau. Trotz dieser Belastung hatte er sein Spiel und seine Nerven im Griff. Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Peter Hanson glänzt zwar regelmäßig mit Top-Ergebnissen, doch immer wieder fehlt ihm auch in entscheidenden Phasen die nötige Coolness. Das war unter anderem bei seinem Ryder Cup-Debüt im Jahr 2010 so oder auch beim US Masters in dieser Saison, als er auf der Schlussrunde den möglichen Sieg vergab.

Vielleicht gibt ihm nun sein fünfter Sieg auf der European Tour das nötige Selbstbewusstsein, um auch beim Ryder Cup Ende September in Medinah/USA glänzen zu können. Das ist auch Martin Kaymer zu wünschen, der in der kommen Woche bei der Italian Open noch die Gelegenheit hat, sich den nötigen Feinschliff für das Duell zwischen Europa und den USA zu holen.

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