Kaymer mit allen Optionen in Dubai

Die Jackpot-Jagd in Dubai verläuft für Martin Kaymer nach Plan. Graeme McDowell ist bereits deutlich distanziert und bei nur zwei Schlägen Rückstand auf die Spitzenreiter Ross Fisher und Ian Poulter spricht der Deutsche auch um den Turniersieg noch ein gewaltiges Wörtchen mit.
Während sich Fisher und Poulter am zweiten Tag der Dubai World Championship mit 64er- bzw. 66er-Runden ganz nach oben spielten und sich mit je -9 einen Schlag vor Titelverteidiger Lee Westwood (-8) platzierten, liegt Kaymer (-7) nur einen weiteren Schlag zurück auf dem geteilten vierten Platz. Der Deutsche absolvierte den Tag auf dem Earth Course mit 70 Schlägen nicht ganz so perfekt wie noch am Vortag.
Auf den ersten sechs Löchern hatte er zwar zwei Birdies spielen können, diesen aber durch zwei jeweils prompte Bogeys wieder aus der Hand geben müssen. Doch danach stabilisierte Kaymer sich, spielte an Loch 7 und 14 noch je einmal Birdie und brachte den Rest der Runde solide mit Par zu Ende. Mit einer Hand darf er sich schon im Besitz der Harry Vardon Trophy fühlen. „Ich habe nicht so gut gespielt wie gestern, aber es war in Ordnung. Mein Ziel ist es, das Turnier zu gewinnen, dann kann mich auf jeden Fall keiner mehr einholen“, kommentierte Kaymer.
McDowell trotz Rückstand kämpferisch
Doch auch jetzt schon hat er im Rennen um den Jackpot des Race To Dubai seinen einzigen Kontrahenten Graeme McDowell mittlerweile wohl abgehängt. Der Nordire, der mindestens Dritter in Dubai werden müsste, um Kaymer den Gesamtsieg überhaupt noch streitig machen zu können, legte zwar gut los, absolvierte drei der ersten sieben Löcher mit Birdies und hatte sich virtuell schon auf den sechsten Rang nach vorne gearbeitet.
Doch dann kam der Einbruch. An Loch 8, 9, musste er Bogeys notieren. „Vom achten Fairway hatte ich mit dem Eisen 8 das Grün verfehlt und das gleiche passierte mir dann am neunten auch nochmal. Das waren dumme Fehler – Zeichen dafür, dass ich nicht konzentriert genug war“, erklärte McDowell laut sportinglife.com. Und dieses Doppelmissgeschick brach seinen guten Lauf. „Ich bin einfach zu schnell frustriert“, erklärte er weiter.
„Ken (sein Caddy, d. Red.) sagte er habe mich noch nie so gesehen.“ Durch weitere Bogeys an Loch 12 und 14 beendete er den Tag mit +1 und rangiert damit eigentlich abgeschlagen auf dem geteilten 42. Platz. Doch aufgeben will er nicht. Ich werde 100 Prozent geben, alles was noch drin ist. Es ist noch nicht vorbei. Zwei 65er Runden sind nicht völlig unmöglich“, wird er von europeantour.com kämpferisch zitiert.
Westwood noch gut im Rennen
Eine noch schlechtere Runde spielte derweil der Führende nach der ersten Runde, Robert Karlsson. Vier Bogeys und einem Double Bogey hatte der Schwede gerade einmal drei Birdies entgegen zu setzen und fiel durch die 75 auf den geteilten 12. Rang zurück.
Noch voll im Rennen um den Titel ist dagegen Lee Westwood. Der Brite verbesserte sich dank sieben Birdies bei zwei Bogeys auf den dritten Gesamtrang und hat die Spitze deutlich im Visier – beste Voraussetzung also für die Titelverteidigung für den Mann aus Worksop. Und auch beste Voraussetzungen, um seine Position als Nummer eins der Weltrangliste zu verteidigen.
Denn selbst im Falle eines Turniersieges von Kaymer würde Westwood ein eigener geteilter zweiter Platz reichen, um an der Spitze des Weltrankings zu bleiben. Sollte Kaymer alleiniger Zweiter werden, würde dem Engländer dafür sogar nur irgendeine Platzierung unter den Top 27 genügen.