Kaymer vor dem Start bei der US Open

Die Ergebnisse in den letzten Wochen waren nicht überragend, doch dass bringt Martin Kaymer im Vorfeld der US Open nicht aus der Ruhe. Nach seiner Ankunft in Bethesda plauderte er im Pressegespräch bei usopen.com über Dirk Nowitzki, seinen Plan für das zweite Major der Saison und seinen neuen Caddie Christian Donald.
Natürlich waren die amerikanischen Kollegen interessiert daran zu erfahren, wie er über Nowitzki nach dessen Erfolg mit den Mavericks denkt. „Ich habe ihn noch nicht getroffen, aber für mich ist er ein Vorbild. So wir er sich gegenüber den Medien verhält, wie er sich auf dem Platz gibt – er ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt, sondern freut sich lieber für sich. Da bin ich ihm ein bisschen ähnlich, ich bin auch eher introvertiert“, erklärte Kaymer, der glaubt, dass Nowitzki in Deutschland bisher „nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er verdient hätte.“
Kaymer zieht seine normale Routine durch
Kaymer selbst würde seinen eigenen Bekanntheitsgrad gerne mit einem guten Ergebnis bei der US Open verbessern. Erst zum vierten Mal ist er bei einer Open am Start, in der letzten Saison bewies er mit Platz acht in Pebble Beach, dass er auch mit dem besonders schweren Layout der Plätze zurechtkommt. Dabei macht es ihm auch keine Sorgen, dass er den Kurs im Congressional Country Club noch gar nicht kennt.
„Ich war nie jemand, der schon eine Woche vorher angereist ist oder sogar Monate vorher den Platz testet. Ich ziehe meine normale Routine durch. Ich komme am Montag, trainiere zwei, drei Tage und dann geht es los“, so Kaymer. Da macht es für ihn auch keinen Unterschied, dass der Platz in in Bethesda mit über 7500 Yards Länge der zweitlängste der US Open-Geschichte ist und die Experten davon ausgehen, dass er unglaublich schwer zu spielen sein wird.
Geduld haben und Fehler vermeiden
„Ich mag solche Plätze, auf denen man nichts erzwingen kann. Da gibt es keinen Putting-Wettbewerb. Man muss geschickt spielen, viel nachdenken und warten können. Eine großartige Runde ist vielleicht gar nicht nötig, sondern viel mehr geht es darum, Fehler zu vermeiden und Geduld zu haben. Mental ist das sehr anstrengend und ich denke, 30 bis 40 Prozent der Spieler werden sehr frustriert sein, wenn keine Birdies kommen“, erklärt der 26-Jährige.
So geduldig wie auf dem Platz will Kaymer auch mit den Veränderungen an seinem Spiel sein. Die leichten Anpassungen bei seinem Schwung sind möglicherweise ein Grund dafür, warum die Ergebnisse in den letzten Wochen nicht so gut waren: „Das ist ein langsamer und langwieriger Prozess. Es fühlt sich eigentlich ganz gut an, aber die Ergebnisse fehlen noch. Irgendwann passt alles zusammen, vielleicht in dieser Woche, vielleicht aber auch erst in einigen Wochen. Ich habe es nicht eilig und bin nicht unter Druck.“
Luke Donalds Bruder trägt die Tasche
Nicht nur an seinem Schwung hat der Weltranglisten-Dritte zuletzt etwas geändert, auch seinen Caddie hat er ausgetauscht. Erstmals wird bei der US Open Christian “Chris“ Donald seine Tasche tragen. Chris Donald ist der ältere Bruder von Luke Donald, der Nummer eins der Welt.
Damit kommt es auch zu einer kleinen Familienzusammenführung, denn Kaymer wird an den ersten beiden Tagen mit Luke Donald und Lee Westwood in einem Flight spielen. Doch auch diese Konstellation und der erste gemeinsam Auftritt mit einem neuen Caddie sind für Kaymer kein Grund, nervös zu werden.
„Ich weiß nicht, wie Chris als Caddie ist, aber ich weiß, dass er ein feiner Kerl und eine große Persönlichkeit ist. Wir kommen sehr gut miteinander aus. Wir probieren es jetzt gemeinsam ein paar Wochen aus und werden sehen, wie es läuft. Aber er hat viel Erfahrung, er hat ja schon mit seinem Bruder und Paul Casey gearbeitet. Trotzdem ist es unsere erste Woche und natürlich müssen wir uns erst aneinander gewöhnen. Aber die nächsten Tage werden wir viel Zeit miteinander verbringen und schauen, was dabei herauskommt“, sagte Kaymer.