Lowry: Zweiter Sieg, erster Zahltag

375.000 Euro durfte Lowry nach seinem dramatischen Sieg in Vilamoura in Empfang nehmen. Der 25-Jährige ist nach Pablo Martin aus Spanien erst der zweite Spieler in der Geschichte der European Tour, der als Amateur und Profi jeweils ein Turnier gewinnen konnte. „Es war, als hätte ich in Irland gespielt. Es war verrückt und großartig. Ein Traum ist wahr geworden“, freute sich Lowry, der von den Zuschauern lautstark unterstützt worden war.
Neben dem strahlenden Sieger gab es mit Ross Fisher auch einen verzweifelten Zweiten, denn der Engländer verpasste auf dem letzten Loch erst die Chance, das Turnier zu gewinnen und vergab dann auch noch den Putt zum möglichen Playoff. Fisher wartet damit seit seiner Ryder Cup-Teilnahme 2010 weiter auf seinen ersten Turniersieg.
Für Lowry wendete sich das Blatt auf den zweiten neun Löchern zum Guten. Ein Birdie an der Zehn war der Auftakt zu seiner Aufholjagd und als ihm auf der elften Spielbahn der Schlag des Tages gelang, glaubte er selbst auch an den möglichen Sieg. Lowry hatte mit einem Eisen 7 aus 138 Yards Entfernung den Ball zum Eagle im Loch versenkt. „Da habe ich daran gedacht, dass das mein Tag werden könnte und zum Glück ist es so gekommen“, sagte Lowry.
Einen Befreiungsschlag der ganz anderen Art erlebte Michael Campbell beim Portugal Masters. Der Neuseeländer, der 2005 in Pinehurst die US Open vor Tiger Woods gewonnen hatte, fiel danach in ein unglaubliches Loch. In der Weltrangliste war er zwischenzeitlich jenseits von Position 1300 zu finden, seit 2008 schaffte er keine Top-10-Platzierung mehr.
Erst in dieser Saison wurden seine Ergebnisse langsam wieder besser und mit Rang drei beim Portugal Masters feierte er nun hoffentlich den endgültigen Befreiungsschlag. Michael Campbell spielte alle vier Runden unter 70 Schlägen, das war ihm seit neun Jahren nicht mehr gelungen.
Einen Tag zum Vergessen hatte dagegen Marcel Siem erwischt. Hatte er sich am zweiten und dritten Tag noch mühsam nach vorne gearbeitet, ging es für den 32-Jährigen am Schlusstag im freien Fall abwärts. Negative Höhepunkte waren zwei Triple-Bogeys an den Bahnen 7 und 18, die am Ende für eine 80 auf der Scorekarte und den geteilten 68. Rang sorgten. Martin Kaymer hatte den Cut verpasst.