Martin Kaymer gewinnt die PGA-Championship in Kohler/Wisconsin

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Martin Kaymer hat sensationell die PGA-Championship gewonnen. Der 25-Jährige setzte sich in Kohler/Wisconsin beim vierten und letzten Major-Turnier des Jahres im Stechen gegen Bubba Watson aus den USA durch. Beide hatten nach der Schlussrunde 277 Schläge, so dass die Entscheidung um den Sieg beim mit 7,5 Millionen Dollar dotierten Turnier im Stechen über drei Löcher fallen musste.

Hier spielte Watson am letzten Loch einen Doppel-Bogey, während Kaymer ein Bogey zum Triumph reichte. Zuvor hatte Deutschlands bester Golfprofi eine 70er-Schlussrunde gespielt.

Dramatik um Dustin Johnson

Das Turnier im Whistling Straits Golf-Club war von großer Dramatik geprägt. Dustin Johnson, Bubba Watson und Martin Kaymer lagen am Schluss gleich auf – dachten alle. Doch es kam anders. Johnsons Abschlag am 18 Loch ging kräftig daneben, landete mitten in die Menschenmenge neben dem Fairway. Eine sandartigen Stelle, von den Zuschauern platt getreten. Johnson spielte weiter und alles deutete auf ein Stechen zwischen ihm, Kaymer und Watson hin.

Ein Platzmarshall trat auf die Bühne. Die sandige Stelle war ein Bunker und Johnson hatte den Schläger vor dem Schlag kurz auf den Boden aufgesetzt, was im Bunker nicht erlaubt ist. Die Regeln sind eindeutig und so bekam er nach langen Diskussionen eine Strafe von zwei Schlägen angerechnet. Das Stechen musste ohne ihn stattfinden. Es gab jedoch einen kleines Trostpflaster für Johnson, durch seine gute Platzierung hat er sich nun definitiv für das US-Ryder-Cup-Team qualifiziert.

Kaymer und Watson im Showdown

Im Stechen kam es am dritten Loch zwischen Bubba Watson und Martin Kaymer zum dramatischen Showdown. Watson setzte seinen zweiten Schlag ins Wasser und erntete einen Strafschlag. Kaymer entschied sich strategisch und nicht auf Risiko zu spielen, er spielte vor das Hindernis. Während Watson den Bunker direkt hinter dem Grün traf, setzte Kaymer den Ball satt aufs grün, ca. 3 Meter zum Putten.

Alles sah nach einem Kaymer Sieg aus, doch Watson hatte noch einen Schlag im Köcher. Er traf den Ball aus dem Bunker optimal, fast optimal, der Ball knallte gegen die Fahnenstange und prallte ca. 20 Zentimeter ab. Kaymer zeigte bei dem ersten Putt noch Nerven, versenkte den zweiten Versuch aber sicher und konnte seinen Sieg gar nicht richtig fassen. Auf die Frage des Veranstalters, was nach seinem Sieg jetzt in Deutschland los ist, antwortete Kaymer er wisse nicht einmal was gerade hier auf dem Grün los war, er müsse das ganze erst einmal fassen, allein darüber zu reden mache ihm Gänsehaut.

Bernhard Langer war von seinem designierten Nachfolger begeistert. „Es wird eine große Runde“, hatte er vor Kaymers letzten neun Löchern gesagt. „Er spielt großartig mit Köpfchen“, führte Langer auf ESPN aus. „Kaymer ist immer noch sehr jung, aber er ist reifer als sein Alter.“ Langer sollte recht behalten und Kaymer gab das Lob zurück. „Langer sei eines seiner Vorbilder gewesen“, so der Sieger anschließend auf ESPN. „Ich hoffe es ist eines von vielen Majors, die ich in meiner Karriere gewinnen werde“, fügte Kaymer selbstbewusst hinzu. Sein Schlusswort: „Es ist einfach Spektakulär!“

Kaymer mit guten Ryder-Cup-Chancen

Durch seinen Erfolg hat Kaymer beste Chancen, für das europäische Ryder-Cup-Team nominiert zu werden, das Anfang Oktober in Wales zum Prestige-Duell gegen eine US-Auswahl antritt. Kaymer ist nach Bernhard Langer der zweite Deutsche, der ein Major-Turnier gewonnen hat. Langer hatte 1985 und 1993 das Masters in Augusta/Georgia für sich entschieden.

Abgeschlagen auf Rang 28 landete am Sonntag Tiger Woods. Der Weltranglisten-Erste aus den USA spielte im Whistling Straits Golf-Club eine 73er Schlussrunde und blieb im Endklassement mit 286 Schlägen zwei Schläge unter Par.

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