Martin Kaymer zieht gemischtes Fazit

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Martin Kaymer hat bei einem Gastspiel in Deutschland ein erstes Saisonfazit gezogen und Veränderungen für das kommende Jahr angekündigt.

„Ich werde meinen Turnierplan ein bisschen umstellen, mehr Turniere am Stück spielen und dann etwas längere Pausen einlegen“, sagte Kaymer bei einem Medientermin in Köln. Die bisherige Saison bezeichnete der 26-Jährige als ganz „akzeptabel, aber nicht überragend“.

Sechs bis sieben Turniere hat er bis Ende Dezember noch im Kalender. „Es wäre schon schön, wenn ich noch ein Turnier gewinnen könnte und im Race to Dubai unter den Top drei landen könnte“, skizzierte der 26-Jährige seine Pläne für die nahe Zukunft.

Schwache Bilanz bei Major-Turnieren

Für 2012 hat er sich vor allem bei den Major-Turnieren viel vorgenommen. „Mit den Majors 2011 kann ich natürlich nicht zufrieden sein, aber man muss nach vorne schauen“, sagte Kaymer, der in diesem Jahr sowohl beim US-Masters als auch bei der US PGA Championship am Cut gescheitert war. „Besonders das Aus bei der PGA Championship war als Titelverteidiger bitter.“

Von Trübsal war bei Kaymer im Golf Club Gut Lärchenhof in Köln-Pulheim, wo im kommenden Jahr die BMW International Open stattfinden werden, aber keine Spur. Locker und gelöst plauderte er über Vergangenheit und Zukunft. Vor allem den Sprung auf Platz eins der Weltrangliste bezeichnete Kaymer als riesigen Einschnitt. „Das ging zwar nicht von Null auf Hundert, aber schon von 30 bis 40 auf volle Pulle.“

Plötzlich sei er der beste Golfer der Welt gewesen, habe eine Einladung nach der anderen erhalten. „Vieles will man einfach auch wahrnehmen“, gestand er. Missen möchte Kaymer diese Zeit aber nicht, auch wenn er sportlich in ein kleines Loch fiel. „Für die Zukunft werden mir diese Dinge auf jeden Fall helfen. Wenn ich hoffentlich noch einmal die Nummer eins werde, weiß ich, was auf mich zukommt.“

Wechsel auf die US Tour offen 

Ob er 2012 auf die US-PGA-Tour wechselt, ließ Kaymer noch offen. „Ich muss gucken, wie ich Europa- und US-Tour miteinander verbinden kann“, sagte er. Sollte er sich für ein Engagement in den USA entscheiden, müsste er im Jahr mindestens 15 Turniere in Amerika spielen. „Das ist schon eine ganze Menge“, meinte Kaymer. Wahrscheinlicher ist daher eine weitere Zugehörigkeit zur Europa-Tour.

Kritik am Nachwuchs 

Einen seiner seltenen Heimatauftritte nutzte Kaymer auch zur Kritik an seinem Sport in Deutschland. Um mehr Jugendliche zum Golf zu bringen, plädierte er dafür, die Zugangsmöglichkeiten etwas zu lockern. „In Deutschland gibt es zu viele Regeln, zum Beispiel beim Dresscode. Wenn ich in Phoenix trainiere, stehe ich auch in kurzer Hose und T-Shirt auf dem Platz“, meinte Kaymer.

Mit dem nationalen Nachwuchs ging der Vorzeigeprofi hart ins Gericht. Die Rahmenbedingungen seien da, bei vielen regiere aber „die Faulheit“. „Die Jungs müssen auf die Europa-Tour, um sich mit den anderen zu messen. Aber in Deutschland wird man viel zu schnell gelobt, wenn man mal was geschafft hat“, kritisierte Kaymer. „Ich habe damals auch vor der Schule trainiert. Die Möglichkeiten sind da, aber die Leute müssen wollen.“

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