Masters: Kaymer mit Hole-in-One im Training

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Übers Wasser gehen kann Martin Kaymer nicht, aber einen Ball kunstvoll übers Wasser titschen lassen und nicht im Teich, sondern im Loch versenken, schon. „Mit Traditionen soll man nicht brechen“, dachte sich Kaymer an Loch 16 seiner Trainingsrunde auf dem Augusta National Golfkurs. An diesem Par 3 über 170 Yards, müssen die Spieler einen langgezogen Teich überwinden, um das Grün zu erreichen.

Traditionell versuchen viele Spieler jedoch während der Übungsrunden den Ball nicht hoch über das Wasserhindernis zu spielen, sondern ihn übers Wasser titschend in Richtung Loch zu befördern. Auch Kaymer ließ es sehr zur Freude der johlenden Zuschauer auf einen Versuch ankommen und wurde zum umjubelten Helden. Denn der Ball des Deutschen titschte ein paarmal über das Wasser, landete sicher auf dem Grün und rollte tatsächlich ins Loch.

„Angefeuert von den Zuschauern, den Ball über das Wasser skippen zu lassen, ist mir das Ass ganz gut gelungen und der Ball sogar ins Loch gegangen“, sagte er über sein zweites Ass in diesem Jahr. Kaymer ist gut drauf. „Die Leistungskurve und mein Gefühl auf dem Golfplatz zeigen in die richtige Richtung.“

Hole-in-One ein gutes Omen für das Masters?

Ist das Hole-in-One also ein gutes Omen für Kaymer mit Blick auf die anstehenden vier Masters-Runden? Hoffentlich ja, denn bei seinen vorangegangenen Starts überstand Kaymer nicht ein einziges Mal den Cut, erlebte noch nie die beiden Schlussrunden als aktiver Golfer. „Zum Glück reißt im Sport jede Serie irgendwann“, glaubte Kaymer im Vorfeld seine Durststrecke in Augusta in diesem Jahr beenden zu können.

„Ich habe nach meinen Erfahrungen als Nummer eins den Fokus strikt auf das Wesentliche gerichtet, auf einen Turnierplan in Blöcken mit größeren Pausen umgestellt“, erklärte der Weltranglisten-Sechste und setzte sich bescheidene Ziele. „Mein Ziel ist zumindest eine gute Golfrunde beim Masters.“

Zuviel Ehrfurcht vor dem Par-72-Kurs des Augusta National Golf Clubs hatte bei seinen bisherigen Teilnahmen dazu geführt, dass er seiner Intuition nicht traute und alles zu perfekt machen wollte. „Das werde ich nicht mehr tun“, versprach er. Dafür hat er sich penibel vorbereitet.

Zahlt sich Kaymers Training beim Masters aus?

In einer dreiwöchigen Turnierpause tat Kaymer im Training auf einem Platz, der dem Augusta National sehr ähnlich sein soll, alles, um mit einem Taktikwechsel diesmal wenigstens die beiden Finalrunden als Spieler erleben zu dürfen – und an seinem zweiten Major-Triumph nach dem Erfolg bei der US PGA Championship 2010 schnuppern zu können.

Kaymer hat aus den acht bitteren, aber lehrreichen Turnierrunden bisher in Augusta Konsequenzen gezogen. Er will wieder mehr auf seinen Bauch hören. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Abschlag und Annäherung war ihm nicht wie gewünscht gelungen.

An Loch 16 klappte es zumindest im Training schon mal glänzend. Bleibt zu hoffen, dass er das Erfolgserlebnis in seine erste Wettkampfrunde hineinretten kann, wenn er am Donnerstag ab 14.45 Uhr MEZ zusammen mit Adam Scott und Bo van Pelt in einem Flight an den Abschlag gehen wird. Mit einer Wettquote von 66:1 räumen ihm die Buchmacher allerdings nur Außenseiterchancen beim Masters 2012 ein.

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