Masters: Westwood führt vor Mickelson – Tiger fällt zurück

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Auch der dritte Tag beim Masters 2010 hatte es wieder in sich. Die Zuschauer kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und jubelten sich nach Zauberschlägen ihrer Stars die Kehlen heiser. Lee Westwood führt weiter, Liebling der Massen war aber der Zweite – Phil Mickelson, dem fast drei Eagles in Serie gelangen.

An der 13 und 14 hatte es für Lefty bereits geklappt. Sensationell verwandelte er seine Annäherungsschläge, denen er ein aufmunterndes „Come on, Honey!“ hinterhergerufen hatte. Besonders eindrucksvoll sein Versuch an der 14, den er mit dem Eisen etwas links vom Loch platziert hatte und so das Gefälle des Grüns nutzte, um den Ball direkt zu versenken. „So einen Ball kann man einfach nicht planen“, strahlte Mickelson noch lange nach der Runde. Er ist erst der dritte Spieler nach Dan Pohl (1982) und Dustin Johnson (2009), dem zwei Eagles in Folge beim Masters gelangen.

Westwood fühlt sich bereit

Fast hätte Mickelson sogar alleiniger Rekordhalter werden können. Doch an der 15 blieb ein ähnlicher Schlag des Linkshänders mit dem Sand Wedge nur wenige Zentimeter vor dem Ziel liegen. Der Put zum Birdie war dann aber reine Formsache. Zwei Eagles, vier Birdies und drei Bogeys brachten Mickelson am Ende eine -5 für den Tag und eine -11 insgesamt. Damit rangiert er einen Schlag hinter Lee Westwood (-12), der ihm an der 15 die zwischenzeitliche Führung wieder abjagen konnte.

Der Brite spielte erneut eine starke 68er-Runde mit nur einem Bogey und sieht sich selbst in perfekter Ausgangsposition für seinen langersehnten ersten Major-Sieg. „Ich denke, ich bin bereit“, erklärte er selbstbewusst auf der Pressekonferenz. Vier Schläge hinter ihm lauern mit Tiger Woods, der nach vier Bogeys auf den ersten zehn Löchern etwas Boden verlor, und K.J. Choi (beide -8) zwei weitere aussichtsreiche Kontrahenten. Auch Altmeister Fred Couples (-7) sollte noch nicht ganz abgeschrieben werden. Hinter ihm rangiert der Vortages-Co-Führende Ian Poulter, der nach einer 74 zurückfiel.

Familie gibt Mickelson Kraft und Ruhe

Aussichtsreicher ist aber Phil Mickelson platziert, der zum einen wegen seiner tollen Runde, zum anderen aber auch wegen privater Schicksalsschläge den großen Zuspruch der Fans hat. Beflügelt wird er vor allem aber durch die Anwesenheit seiner Familie inklusive Vater und Bruder, die ihn zum ersten Mal nach der Brustkrebsdiagnose von Frau Amy vor einem Jahr zu einem Turnier begleitet.

Und plötzlich blüht Mickelson, der in dieser Saison bisher nur ein Top Ten-Resultat zu Buche stehen hat, auf. „Es ist großartig für ihn, wenn er abends bei einem Turnier nach Hause kommt und seine Frau und die Kinder sehen kann“, erklärte sein langjähriger Caddy Jim Mackay auf masters.com. Morgentliches Schachspiel mit seiner Tochter Sophia in einem Coffee-Shop in Augusta bringt ihm die nötige Ruhe, um sich auf Golf zu konzentrieren.

Mit dieser Unterstützung im Rücken ist Mickelson für seinen alten Freund Fred Couples der große Favorit. „Lee Westwood ist ein phänomenaler Spieler. Aber Phil ist derjenige, den es zu schlagen gilt“, erklärte der Oldie gegenüber ESPN. Ganz so euphorisch wollte sich der Hochgelobte selbst auf der Pressekonferenz nicht äußern, aber meinte: „So gut habe ich lange nicht mehr gespielt. Ich glaube morgen wird ein spannender Tag.“ Ein Tag, an dem alles passieren kann, wie sein Flightpartner Westwood für die Finalrunde weiß. „Man sollte immer das Unerwartete erwarten.“

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