McIlroy in Führung, Kaymer stark

Martin Kaymer hat seine erste gemeinsame Runde mit Tiger Woods überstanden und sich beim Dubai Desert Classic am ersten Tag eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Mit einer 69 kam der Deutsche ins Clubhaus und belegte damit den geteilten zehnten Rang.
Die Veranstalter hatten mit Lee Westwood, Kaymer und Woods die Top-Drei der Weltrangliste in einen gemeinsamen Flight beordert und damit den Zuschauern ein tolles Spektakel beschert. „Die ersten paar Löcher war ich durchaus etwas nervös“, gestand Kaymer. Bevor das Trio auf die Reise ging, hatte mit Rory McIlroy ein kommender Superstar bereits eine beeindruckende Bestmarke vorgelegt. Der 21-Jährige kam mit 65 Schlägen über den Kurs und sollte von keinem mehr eingeholt werden.
Der Nordire gewann bereits vor zwei Jahren dieses Turnier und bewies erneut, dass im der Platz im Emirates Golfclub liegt. „Das war richtig gut heute. Ich habe viele gute Eisenschläge gemacht und hatte sogar noch einen Putt zur 64, aber diese 65 würde ich unter diesen Bedingungen immer nehmen“, resümierte McIlroy bei europeantour.com.
Mit dem immer besser in Form kommenden Sergio Garcia aus Spanien und Thomas Aiken aus Südafrika folgen zwei Spieler mit 67 Schlägen auf dem zweiten Platz.
Woods mit Höhen und Tiefen
Im Mittelpunkt des Interesses stand jedoch der Auftritt der großen drei, Woods, Kaymer und Westwood. Erstmals seit 1994 gab es auf der European Tour, abgesehen von Majors und WGC-Turnieren, einen Flight mit den drei weltbesten Spielern.
Es zeigte sich sehr schnell, dass Woods seine spielerischen Probleme längst noch nicht überwunden hat. Gleich am ersten Loch unterlief ihm ein Bogey. „Anfangs habe ich furchtbar geputtet und hatte Schwierigkeiten mit der Flugbahn des Balles“, erklärte Woods auf der Homepage der European Tour.
Sein Spiel war von Höhen und unerklärlichen Tiefen gekennzeichnet. Vom Ergebnis her lag er lange Zeit weit hinter Westwood und Kaymer zurück. Erst am letzten Loch pirschte sich Woods mit einem großartigen Eagle an die beiden heran. Aus gut 250 Yards Entfernung hatte der Amerikaner den Ball dicht neben die Fahne gesetzt und lochte den Putt schließlich souverän zur 71. „Er hat einige spektakuläre Schläge fabriziert, speziell an der 18. Schon der Drive war außergewöhnlich“, lobte Kaymer.
Eine beinahe großartige Runde
Der Deutsche startete trotz seiner Nervosität mit drei Birdies auf den ersten acht Löchern großartig. „Aber dann habe ich mich auf mein eigenes Spiel konzentriert und ordentlich gespielt. Das war eine gute Runde, ohne Doppel-Bogey wäre es sogar eine großartige geworden“, analysierte Kaymer.
Das Doppel-Bogey unterlief ihm an der Neun, als sein Annäherungsschlag statt auf dem Grün im Wasser landete. Der 26-Jährige kam mit weiteren Birdies auf der 12 und 13 schnell wieder zurück und ließ nach einem Bogey auf der 15 noch ein spektakuläres Birdie an der 17 folgen.
Mit dem Driver hatte er das Grün dieses Par-4-Loches aus rund 360 Yards attackiert und tatsächlich auch getroffen. Den Eagle-Putt ließ er ein wenig zu kurz, das Birdie war aber gesichert.
Lee Westwood zeigte sich im Vergleich zu den enttäuschenden letzten Wochen stark verbessert und war bis zum letzten Loch ohne Bogey über den Platz gekommen. Dann aber leistete er sich ausgerechnet auf dem finalen Par 5 einen Schlagverlust und beklagte hinterher, dass er die Konzentration verloren habe. Dennoch liegt auch er mit 69 Schlägen hervorragend im Rennen.