Noren gewinnt das Nordea Masters

Mit dem Gewinn des Nordea Masters nahe seiner Heimatstadt Stockholm hat Alexander Noren seinen zweiten Saisonsieg auf der European Tour erzielt. Im Juni hatte Noren bereits in Wales triumphiert. Vom ersten Abschlag an dominierte er das skandinavische Event und reihte sich in eine lange Liste schwedischer Sieger ein.
Wie überlegen der 29-jährige Noren im Bro Hof Slott Golf Club (keine Verbindung zu Barney Stinson bekannt) agierte, zeigt seine 77er-Schlussrunde. Normalerweise fällt man mit einem solchen Ergebnis noch weit hinunter im Leaderboard. Noren aber konnte sich die Horrorrunde mit fünf Bogeys und einem Doppel-Bogey leisten, weil er am Vortag mit seiner 63 (sieben Birdies und ein Eagle) das Feld pulverisiert hatte. Zudem führten die stürmischen Bedingungen im gesamten Feld zu hohen Scorekarten.
So blieben am Ende immer noch sieben Schläge Vorsprung für Sieger Noren auf Richard Finch. Der Sieg beim mit insgesamt 1,48 Millionen Euro dotierten Turnier brachte Noren 250.000 Euro ein. Da auf der European Tour noch nie eine Führung von mehr als zehn Schlägen vor der Schlussrunde noch eingeholt worden war, durfte Noren sich recht sicher sein, dass sein Vorsprung bis ins Clubhaus reichen würde.
Zittern bis zum Inselgrün
Dennoch zitterte er nach eigenen Angaben bis Loch 17, einem Par 3 mit Inselgrün, auf dem man theoretisch noch eine Reihe von Schlägen abschenken konnte. Als er hier ein Par spielte, wusste er, dass ihm sein zweiter Saisonsieg nicht mehr zu nehmen war. Vor lauter Erleichterung absolvierte er auf der letzten Bahn dann noch ein heute seltenes Birdie.
Genau gegensätzlich verlief die Schlussrunde für den Richard Finch. Der 34-Jährige aus Hull, der seit drei Jahren auf seinen dritten Sieg auf der Tour wartet, spielte als einziger Golfer im gesamten Feld am Sonntag unter Par. Dass seine sechs Birdies nicht zu einem noch besseren Ergebnis als 69 reichten, verdankte Finch genau dem Inselgrün, das Noren so bravouröse gemeistert hatte. Das Wasser zwang Finch einen Triple Bogey auf und nahm ihm jede noch so theoretische Siegchance.
Von den bekanntesten internationalen Golfern, die in Stockholm am Start waren, schnitt Dustin Johnson am besten ab. Nur eine Woche nach seinem hervorragenden zweiten Platz bei den Open, als ebenfalls schwere Bedingungen herrschten, landete er auf dem geteilten sechsten Platz, wenn auch 12 Schläge hinter Noren. Schlaggleich mit Johnson kam Bubba Watson ins Clubhaus.
Eine besondere Schmach vermied Robert Karlsson, der es schaffte, besser als sein Namensvetter, der junge Amateur Robert Karlsson, das Turnier zu beenden. Am Ende lag er um zwei Schläge vor dem 22-jährigen Hobbygolfer, der erst sein zweites Event auf der European Tour bestritt und zum ersten Mal den Cut geschafft hatte. Mit einer 67er-Auftaktrunde hatte Karlsson seinen berühmten Kollegen am Donnerstag noch hinter sich gelassen.
Daniel Raecke