Oosthuizen führt nach zweitem Tag der British Open

Am frühen Nachmittag brach der Sturm über St. Andrews herein. Die British Open mussten wegen heftiger Böen für satte 65 Minuten unterbrochen werden. Danach ging es zwar weiter, aber mit erheblichen Problemen für alle Golfer, so dass einsetzende Dunkelheit letztlich den Spielbetrieb stoppte. Profiteur war Louis Oosthuizen, der sich im strömenden Regen am Morgen eine deutliche Führung hatte herausspielen können.
Mit -12 liegt der Südafrikaner nach einer 67 deutlich an der Spitze des Leaderboards. Damit hat er sich bereits zur Halbzeit der Turniers sein bestes The Open-Ergebnis der Karriere gesichert. Bei acht vorangegangen Starts war er sieben Mal am Cut gescheitert und einmal Letzter nach vier Runden geworden. Doch dieses Mal sollte es anders werden. „Ich habe schon damit gerechnet, dass ich den Cut hier schaffe. Mein Haus hier habe ich bis Sonntag einschließlich gemietet“, grinste er auf der Pressekonferenz.
Von 63 auf 80 – McIlroy enttäuscht
Er liegt fünf Schläge vor Mark Calcavecchia (-7) und sechs vor den Drittplatzierten um Paul Casey und Lee Westwood (alle -6) und erklärte: „Ich habe jetzt wohl die Position inne, die jeder hier gerne hätte.“ In der Tat, für ihn war der Tag fast ein Spaziergang im Regen – verglichen mit einigen Kollegen. Denn wie schnell man diese Top-Position auch wieder verlieren kann, zeigte das Beispiel Rory McIlroy. Entspannt konnte sich Oosthuizen zu Hause im TV das Drama am Nachmittag anschauen.
Der am Vortag noch mit 63 Schlägen auf Platz eins geführte Nordire wurde zunächst ein Opfer der Bedingungen, dann offenbar auch seiner Nerven. Vier Bogeys auf der Front Nine ließen seinen Vorsprung zusammenschmelzen und drei weitere auf der zweiten Hälfte – bei mittlerweile wieder besseren Bedingungen – den Nordiren mit 80 auf den geteilten 40. Platz (-1) zurückfallen.
Kaymer und Siem im Cut
Etwas besser lief es für Martin Kaymer und Marcel Siem. Beide hatten zwar auch unter den Bedingungen zu leiden. Doch Kaymer verbesserte sich dank seiner 71er-Runde auf den 15. Rang (-4). Siem hatte eine solide Runde mit 17 Pars gespielt. Doch ausgerechnet am vorletzten Loch leistete er sich ein Triple-Bogey.
Zu aggressiv war er dieses Loch angegangen, riskierte viel, anstatt auf Sicherheit zu gehen und kassierte als Konsequenz ein Triple Bogey und eine 75, durch die er vom achten auf den geteilten 27. Platz (-2) zurückfiel.
„Es hat Spaß gemacht, bis auf dieses 17. Loch. Ich weiß auch nicht genau, was hier passiert ist, ich bin schon etwas enttäuscht. Aber ich habe den Cut bei meinem ersten Major gemacht“, erklärte er trotzdem lächelnd der BBC.
Woods schlaggleich mit Kaymer
Für Tiger Woods verlief die zweiten Runde auch eher durchwachsen. Mit +1 für den Tag beendete er die Runde und rangiert mit -4 insgesamt auf dem geteilten 15. Platz. Kontrahent Phil Mickelson rangiert derweil mit Even Par deutlich abgeschlagen hinter ihm.