PGA Championship: Kaymer gut, Woods durchwachsen

Jim Furyk hatte sich mit seiner der frühen Startzeit die Führung in Rochester/New York gesichert, Adam Scott am Nachmittag dann gleichgezogen. Mit jeweils -5 gehen der US-Amerikaner und der Master-Sieger von 2013 als gemeinsame Spitzenreiter in den zweiten Tag.
Hinter dem Duo folgen der Engländer Lee Westwood und David Hearn aus Kanada auf dem geteilten dritten Platz (beide -4). Einen weiteren Schlag zurück folgen die US-Amerikaner Robert Garrigus, Mattkuchar, Scott Piercy sowie die Australier Marcus Fraser, Jason Day und der Engjäner Paul Casey mit jeweils -3. In einer dieser beiden Verfolgergruppen hätte sich fast auch Martin Kaymer (-2) platzieren können.
Der Deutsche hatte die Front Nine mit zwei Birdies und zwei Bogeys solide gespielt, ehe er nach einer einstündigen Unterbrechung wegen einer Gewitterwarnung über der Anlage in Oak Hill Birdies an der 12 und 14 spielte, aber vor allem die 13 sensationell mit einem Eagle abschloss. Sein Annäherungsschlag mit dem Eisen 8 aus knapp 150 Metern war perfekt auf dem Grün gelandet und dank einer richtig dosierten Menge Backspin ins Loch gerollt.
Kaymer roch danach lange an einer Spitzenplatzierung, ehe ihn Bogeys an der 17 und 18 doch wieder auf -2 zurückfallen ließen. Die 68er Runde lässt dem Deutschen, der insgesamt seine schon vor einer Woche im Firestone Country Club gezeigten Leistungen aber bestätigen konnte, noch alle Chancen offen. Landsmann Marcel Siem musste sich dagegen mit einer 73er-Runde begnügen und wird um den Cut zittern müssen.
Große Probleme hatte Woods diesmal nicht beim Putten, für das er sich noch am Vortag in einer Extra-Trainingssession mit seinem Freund Steve Stricker Tipps geholt hatte, sondern vor allem mit den langen Schlägen. Woods, von Loch 10 aus auf die Runde gegangen, traf nur neun der 18 Grüns mit der idealerweise dafür vorgesehenen Schlagzahl, kam so nur zu zwei Birdies an der 13 und 15.
Das Bogey an der langen 4, aber vor allem sein Double Bogey zum Abschluss der Runde an Loch 9 kosteten ihn ein Score unter Par. Schon der Abschlag dort war Woods völlig misslungen und im kniehogen Rough gelandet. Sein Annäherungsversuch an das Grün geriet zu kurz und landete im noch tieferen Geläuf kurz vor dem Grün. Sein Rettungsversuch von dort landete im Bunker, von wo er weitere zwei Schläge benötigte, um den Ball zu versenken.
Trotz allem behauptete Woods später im Clubhaus, mit seiner Runde sehr zufrieden zu sein. „Ich habe gut gespielt, einige wichtige Putts gemacht. Ich bin immer noch dabei und es ist schließlich noch ein weiter Weg zu gehen“, erklärte er espn.com. Für die ersten neun Löcher mag diese Analyse ja noch zutreffend sein, für die zweiten neun dürfte sie aber nicht gelten.
Einige ziemlich missglückte Annäherungen und vor allem sein frustrierter Gesichtsausdruck zeichneten ein anderes Bild. Zumal nach dem Regen der letzten Nacht die Grüns weich, die Bedingungen damit wie geschaffen für niedrige Runden gewesen wären. Aber vielleicht erinnerte sich Woods ja an seine letzten beiden Major-Titelgewinne zurück. 2008 bei der US Open und auch 2007 bei der PGA Championship hatte Woods das Turnier beide Male mit einer 71 eröffnet. Wie heute in Oak Hill. Ein gutes Omen für den Tiger, aus dem sich sein Optimismus speist?