Phil Mickelson gewinnt zum dritten Mal die Phoenix Open

Obwohl Mickelson in Kalifornien geboren wurde, dort auch mit seiner Familie seit einer guten Dekade wieder lebt, haben sie ihn in Phoenix in ihr Herz geschlossen. Während seiner Zeit auf der Arizona State hatte er eine beeindruckende College-Golfkarriere hingelegt, in der Stadt lernte er seine Frau Amy kennen, die beiden kauften hier ihr erstes Haus, zwei ihrer drei Kinder wurden in Phoenix geboren und hier absolvierte Mickelson die zwei niedrigsten Runden seiner Profikarriere.
Eine davon gelang ihm in diesem Jahr, als ein Lip-Out in der ersten Runde nur um Haaresbreite eine 59 verhindert hatte, Lefty sich mit einer 60 hatte zufrieden geben müssen, die allerdings den Startschuss für den Start-Ziel-Sieg gegeben hatte. Kein Wunder also, dass der 41. Karrieretiteln und der bereits dritte in Phoenix nach 1996 und 2005, für Mickelson eine besondere Bedeutung hatte.
Doch es kam vor der Kulisse von 525.821 Zuschauern während der ganzen Turnierwoche noch mehr hinzu. „Er ist sehr wichtig für mich, weil es auch eine ganze Weile her ist, dass ich zuletzt gewinnen konnte. Und es ist ebenfalls ewig her, dass ich überhaupt um den Sieg mitspielen konnte“, freute sich Mickelson auf der Siegerpressekonferenz.
Bevor Mickelson (-28) seine Kontrahenten Brandt Snedeker (-24) und Scott Piercy (-23) in Phoenix aber auf die Plätze zwei und drei verweisen konnte, hatte sein letzter Sieg genau 51 Wochen zurückgelegen. „Ich war etwas nervös, als ich in die Schlussrunde ging“, gab Mickelson zu und leistete sich dann auch gleich ein Bogey am zweiten Loch. „Aber das entscheidende war, dass ich meine Konzentration zurückerlangen konnte und dann einige gute Schläge hatte, die ich dann zum Sieg brauchte.“
Der beste davon war wohl sein sensationeller Putt auf der Sieben, als er einen Putt aus zehn Metern Entfernung über mehrere Bodenwellen und mit Hilfe der Kante des Vorgrüns zum zweiten Birdie des Tages lochen konnte. „Manchmal muss man einfach den Hut ziehen und sagen, dass Phil unglaublich gespielt und verdient gewonnen hat – so war es diese Woche wieder“, gratulierte Snedeker laut pgatour.com.
Doch neben exzellenten Putts hatten wohl vor allem Mickelsons Trainingssession unmittelbar vor Turnierstart mit Butch Harmon und sein neuer Driver die Grundlage für den Erfolg gelegt. Der RAZR Fit Xtreme, den sein Ausrüster Callaway in enger Abstimmung mit ihm überarbeitet hatte, erlaubt ihm angeblich mit dem Driver den gleichen Schwung wie sonst mit den Eisen auszuführen.
Offenbar haben die Techniker optimale Arbeit verrichtet, denn Mickelson lobte: „Als ich Dienstag damit abschlug, merkte ich gleich den Unterschied.“ Zudem verstieg er sich in der optimistischen Prognose, dass dieser neue Schläger seiner ganze Saison 2012 einen positiven Schub geben und ihm helfen könnte, „das möglicherweise beste Golf, das er je gespielt habe“, abrufen zu können. Nächste Gelegenheit das zu beweisen, bietet sich bereits in einer Woche in Pebble Beach, wo der Titelverteidiger mit seinem insgesamt fünften Sieg den Turnierrekord einstellen könnte.