Phil Mickelson spielt ungekrönte Traumrunde

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Elf Birdies hatte Lefty bereits absolviert als er auf die für ihn letzte Spielbahn bei der Phoenix Open kam. Der Annäherungsschlag landete auf dem Grün gut 7,5 Meter vom Loch entfernt. Konzentriert bereitete er sich auf den finalen Putt vor, mit viel Gefühl schob er die Kugel in Richtung Loch. Der Ball war gut unterwegs und Michelson zeigte mit seinem Putter in Richtung Loch, bereit die 59 zu bejubeln und die Ovationen der Fans entgegen zu nehmen.

„Knapp zwei Meter noch und der Ball ist Mitte Loch auf Kurs. Noch ein Meter, immer noch genau im Zentrum. 30 Zentimeter, Mitte Loch – und selbst als der Ball fast da war, konnte ich mir nicht vorstellen, auf welcher Seite vom Loch der vorbei gehen soll. Und dann plötzlich am Ende sprang der Ball doch aus dem Loch heraus“, beschrieb Mickelson die Sekunden des finalen Putts bei pgatour.com.

Sein Caddie Jim Mackay sank auf die Knie, seine Spielpartner Jason Dufner und Rickie Fowler standen fassungslos daneben. „Unglücklich, der war doch schon drin“, sagte Dufner. „Ich habe die Daumen gedrückt und dachte der Ball fällt“, erklärte Fowler. Er tat es nicht und Mickelson blieb die magische 59 verwehrt, vorerst. Die deutliche Führung mit vier Schlägen Vorsprung bei der Phoenix Open war ein schwacher Trost. 

„Gut, eine 60 ist fantastisch. Das letzte Mal, dass ich hier eine 60 geschossen habe war 2005. Damals habe ich die letzten drei oder vier Löcher Birdies gespielt und war wie elektrisiert, die 60 geschafft zu haben. Aber es ist ein riesiger Unterschied zwischen einer 60 und einer 59, viel größer als bei einer 60 oder 61. Aber die 60 ist eine große Barriere, zwischen der 59 und der 60 ist quasi eine Berliner Mauer“, erklärte Phil Mickelson.

Wie schwer diese Marke zu knacken ist, belegt die Tatsache, dass in der Geschichte der US PGA Tour gerade mal fünf Spieler eine 59 geschafft haben: Al Geiberger (1977), Chip Beck (1991), David Duval (1999), Paul Goydos und Stuart Appleby (beide 2010). Auf der European Tour hat es noch nie eine 59er Runde gegeben. Die beste Runde aller Zeiten auf einer der großen Profitouren spielte Japans Jungstar Ryo Ishikawa im Jahr 2010. Damals blieb er beim The Crowns auf der Japan Tour 12 Schläge unter Par, was eine 58 er Runde bedeutete.

Auch Martin Kaymer hat bereits Erfahrungen mit der magischen 59. 2006 gelang ihm auf der unterklassigen EPD Tour bei der Habsberg Classic eine solche Fabelrunde. Bei der Waste Management Phoenix Open in Scottsdale musste sich der Deutsche allerdings mit anderen Dingen beschäftigen.

Bei seinem ersten Auftritt in den USA seit seinem Wechsel auf die US Tour zahlte Kaymer bitteres Lehrgeld. Er begann den Tag mit einem Doppelbogey und einem Bogey und fand zu keinem Zeitpunkt die Sicherheit in seinem Spiel. Nach 16 Löchern musste Kaymer wegen der einbrechenden Dunkelheit vorzeitig ins Clubhaus, zu diesem Zeitpunkt lag er mit drei Schlägen über Par auf dem geteilten letzten Platz.

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