Realityshow-Star gewinnt Turnier

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Dass er am Ende mit -16 Schlägen ganz vorne im Leaderboard platziert sein würde, hätte Tommy Gainey noch am Vorabend sicher nicht zu träumen gewagt. Sieben Schläge hatte er nach drei Runden hinter der Spitze gelegen. Doch dann legte er auf dem letzten Umlauf eine sensationelle 60 mit lediglich 24 Putts auf den Kurs in Sea Island hin, katapultierte sich nach ganz oben und musste dann fast zwei Stunden zittern, bis feststand, dass ihn keiner der zuvor noch vor ihm Platzierten noch abfangen würde.

David Toms (-15) wurde am Ende „nur“ Zweiter, Jim Fury (-14) Dritter und Davis Love III (-12), Ryder Cup-Captain und Turniergastgeber, kam über den geteilten vierten Platz nicht mehr hinaus. Kein Wunder, dass Gainey angesichts der großen Golf-Namen überglücklich und mächtig stolz war.

„Oh man, ich kann Ihnen sagen“, erklärte er laut pgatour.com, „da spielst du mit den besten Golfern der Welt, von denen 99 Prozent schon Turniersieger sind und das Einzige, was ich bisher gewonnen habe, fand mal in der Realityshow Big Break statt. Und nun sitze ich hier und hab die McGladrey Classic gewonnen.“

Zu verdanken hatte Gainey den ersten Erfolg auf der großen PGA Tour, zweimal hatte er zuvor schon auf der deutlich kleineren und unbedeutenderen Nationwide Tour triumphiert, auch einem weiteren Nervenflattern von Jim Furyk. 55 Löcher in Folge war der Ryder Cup-Spieler ohne Bogey geblieben, doch die starke Serie Riss ausgerechnet an Loch 18, als ihm ein Birdie genügt hätte, um ein Playoff gegen Gainey zu erzwingen.

Doch Furyk patzte, verlor zwei Schläge und war, nachdem er schon die US Open und das Bridgestone Invitational auf ähnliche Weise verloren hatte, entsprechend angefressen. „Was mich wirklich ärgert“, gab er zu, „ist, dass ich, als es wirklich drauf ankam, an der 17 und 18 zwei wirklich schlechte Schwünge hatte. Diese zwei Löcher zu spielen und nicht einmal die geringste Aussicht auf ein Birdie zu haben, war schon sehr enttäuschend.“

Aber es sorgte für viel Spannung bis zum letzten Loch und dafür, dass Gainey nicht nur zuvor auf dem Platz viel Schweiß vergossen hatte, als er fast 9,5 Schläge besser als der Tagesdurchschnitt der Runde lag, sondern auch beim Zuschauen an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht wurde. „Ich bin doch nur ‚Two Gloves'“, spielte er auf seinen Spitznamen an, den er trägt, weil er immer mit zwei Handschuhen spielt.

„Und dann jagen mich Furyk, Toms und Love III. Ich war unheimlich nervös, ich habe ganz aufmerksam hingeschaut und am Ende hat es sich ausgezahlt.“ Das Warten, wie auch die Mühe, mit der er seit seinem Karrierestart auf diesen Moment hingearbeitet hatte – den ersten PGA-Turniersieg.

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