Regeländerungen ab 2016

Die langen Schläger dürfen zwar weiter verwendet werden, damit gewährleistet ist, dass unter Rückenschmerzen leidende Spieler auch weiter aufrecht putten dürfen. Allerdings soll es von 2016 an verboten sein, sie am Körper zu fixieren. Wer den Schläger trotzdem am Körper verankert, wird im Zählspiel mit zwei Strafschlägen und im Matchplay mit dem Verlust des Lochs bestraft. Darauf einigten sich die obersten Regelhüter Peter Dawson (R&A) und Mike Davis (USGA) in einer gemeinsamen Telefonkonferenz.
„In der 600 Jahre andauernden Geschichte des Sports ging es stets darum, den Schläger mit den Händen zu fassen und ihn frei zu bewegen“, wurde Davis bei golf.de zitiert. „Die Herausforderung für die Spieler bestand schon immer darin, diese Bewegung zu kontrollieren. Das Fixieren am Körper verringerte diese Herausforderung.“
Nach den Siegen der allesamt mit langem Putter spielenden Webb Simpson bei den US Open 2012 und zuvor von Keegan Bradley beim PGA Championship 2011 und Adam Scott bei der WGC-Bridgestone Invitational 2011 hatten sich die Unmutsäußerungen von Spielern und Offiziellen gehäuft, die eine Bevorteilung der Spieler mit den langen Puttern befürchteten. Daher glaubten die Regelhüter eingreifen zu müssen, um die ursprüngliche Herausforderung des Golfsports zu erhalten.
„Ich glaube, es ist die Kunst des Puttens, den Schläger zu schwingen und die Nerven im Griff zu haben“, begrüßte Tiger Woods den Beschluss. „Wir schwingen alle anderen 13 Schläger, so sollte es auch mit dem Putter sein. Das entspricht der Tradition in unserem Sport.“ Und diese Tradition drohte dem Sport abhanden zu kommen.
Immer mehr Jugendliche hatten angespornt von den jüngsten Erfolgen von Scott, Simpson, Bradley und Co. das Golfspielen gleich mit dem langen Putter begonnen. Nicht nur bei US-Jugendturnieren ist diese Entwicklung zu beobachten. Das prominenteste Beispiel ist derzeit wohl der 14-jährige chinesische Youngster Guan Tianlang, der durch den Sieg beim Asia Pacific Amateur auch Startberechtigung für das Masters 2013 bekam, aber noch nie mit einem normalen Putter gespielt hat.
„Langfristig ist das im Interesse des gesamten Golfsports“, begründete R&A Regelhüter David Rickman laut bbc.co.uk die Regeländerung. Während Rory McIlroy, Woods und Padraig Harrington zu den Spitzengolfern gehören, die den Schritt unterstützen, regte sich von Seiten Bradleys und Simpsons natürlich Protest. Rechtliche Schritte, wie zunächst befürchtet, werden sie allerdings nicht einleiten.
„Ich bin natürlich nicht glücklich mit dieser Regel. Aber ich respektiere die USGA“, kommentierte Bradley laut dailyrecord.co.uk. „Ich werde die Herausforderung annehmen und hoffentlich auch weiterhin gut spielen.“ Dazu haben er und alle anderen ja schließlich auch noch drei Jahre Zeit, um ihre Technik entsprechend anzupassen.