Rory McIlroy wie in besten Zeiten

Kaymer hatte das Turnier im Sheshan International Golf Club in Shanghai im Jahr 2011 gewonnen, es war sein letzter Erfolg auf der European Tour. Entsprechend zuversichtlich war er in das Turnier gegangen.
„Ich war zuletzt ganz gut in Form und vorne dabei, aber mein kurzes Spiel hat nicht so gut funktioniert. Ein bisschen hat eben gefehlt, aber vielleicht bringt die Rückkehr an die Stätte eines meiner Erfolge das fehlende Quäntchen zurück“, hatte er vor dem Start bei europeantour.com frohlockt.
Auf dem Platz schien sich seine Hoffnung zunächst auszuzahlen. Nach 16 Löchern war er mit fünf Schlägen unter Par ganz vorne dabei. Ein Doppelbogey und ein Bogey zum Abschluss seiner Runde verhagelten ihm ein Top-Ergebnis. „Ich habe heute gute Abschläge gehabt, mir sehr gute Chancen erarbeitet, leider aber auch einiges liegen lassen“, sagte Kaymer laut SID, „dazu kamen die letzten beiden Löcher, wo einmal der Wind stark dazukam, während der Ball in der Luft war und beim anderen ein Fehlschlag.“ Dennoch zog er ein positives Fazit: „Mein Spiel war heute gut und ich habe viele Birdies gemacht. Ich freu mich jetzt auf die nächsten drei Tage.“
Wie Kaymer war auch Phil Mickelson auf Bahn zehn gestartet und erlebte am Ende seiner Runde auf den Löchern acht und neun ein Waterloo. Lefty musste an der Acht sogar ein Quadruple-Bogey hinnehmen und legte ein weiteres Bogey nach. Trotz fünf verlorener Schläge auf zwei Löchern rangiert Mickelson mit eins unter Par noch auf Rang 28.
Grund zur Freude hatte endlich mal wieder Rory McIlroy. Der 24-Jährige könnte am Ende einer für ihn enttäuschenden Saison ohne Turniersieg doch noch ein Erfolgserlebnis feiern. Mit einer 65er Runde erkämpfte sich der Nordire die Führung und einen Vorsprung von zwei Schlägen im Klassement auf Gonzalo Fernandez-Castano (Spanien) und Jamie Donaldson (Wales).
McIlroy rutschte in der Weltrangliste in diesem Jahr von Platz eins auf sechs ab und rangiert im Race to Dubai, der Geldrangliste der European Tour, nur auf Rang 62. Nach derzeitigem Stand würde er somit das Saisonfinale in Dubai verpassen, wo nur die Top-60 spielberechtigt sind. Ein gutes Resultat bei der mit 8,5 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung in Shanghai ist also Pflicht und würde ihm zudem einen Schub Selbstvertrauen bescheren. Das WGC HSBC Champions zählt zu den am besten besetzten Turnieren der Welt, von den besten 50 Spielern sind 40 in Shanghai am Start.