Ryder Cup: Kaymer ist dabei

Diese Entscheidung hätte ihn beinahe seinen Platz im europäischen Ryder Cup-Team gekostet. Allen voran Nicolas Colsaerts war Kaymer in der Ryder Cup-Rangliste gefährlich nahe gekommen und hätte ihn bei der Johnnie Walker Championship auch noch aus dem Team verdrängen können.
Dafür hätte Colsaerts den ersten oder zweiten Platz belegen müssen. Das gelang ihm aber nicht, nach einer starken Auftaktrunde fiel er im Verlauf des Turniers auf den geteilten 19. Rang zurück. Den Turniersieg sicherte sich Paul Lawrie mit vier Schlägen Vorsprung auf Brett Rumford.
Lawrie zählt wie Rory McIlroy, Lee Westwood, Luke Donald, Sergio Garcia, Peter Hanson, Francesco Molinari, Graeme McDowell, Justin Rose und eben Martin Kaymer zu den zehn festen Startern des europäischen Ryder Cup-Teams.
Olazábal vergibt Montag die Wildcards für den Ryder Cup
Anders als Kaymer hat Colsaerts alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um noch ein Ryder Cup-Ticket zu ergattern. Der Belgier beendete am Montag die Wyndham Championship in den USA auf dem siebten Platz und im Anschluss nach Schottland zu fliegen, um am Donnerstag die letzte Chance in Gleneagles zu suchen. Dieser Einsatz dürfte bei Team-Kapitän José Maria Olazábal Eindruck hinterlassen und Colsaerts zu einem Kandidaten für eine Ryder Cup-Wildcard machen.
Zumal er mit seinem Sieg bei der Volvo Match Play Championship seine Klasse im Kampf Mann gegen Mann bewiesen hat. Die zweite Wildcard dürfte wohl Ian Poulter erhalten, der zuletzt stark spielte und im Match Play zu den besten Spielern der Welt gehört. Am Montag wird Olazábal seine Entscheidung bekannt geben.
Kaymer läuft seit Monaten seiner Form hinterher
Auf eine Wildcard hätte Martin Kaymer wohl kaum hoffen dürfen. Zu dürftig waren seine Leistungen in den letzten Monaten und der Verzicht auf die Teilnahme an der Johnnie Walker Championship wäre sicherlich auch nicht von Vorteil gewesen. Seine letzte Top-10-Platzierung erreichte Kaymer Mitte April in Malaysia. Seinen guten Platz in der Ryder Cup-Rangliste verdankte der Deutsche vor allem seinem Sieg beim WGC HSBC Champions Ende 2011.
Seither kämpft Kaymer allerdings mit Problemen. Die Änderungen an seinem Schwung haben sich nicht positiv ausgewirkt, im Gegenteil, die Sicherheit in seinem Spiel ging verloren. Dazu gesellten sich Schwächen beim kurzen Spiel. Alle Maßnahmen blieben bisher erfolglos, auch die Rückholaktion seines alten Caddies Craig Connelly für Chris Donald brachte bisher keinen Erfolg.
Kriegt Kaymer vor dem Ryder Cup die Kurve?
Die Entscheidung, nicht bei der Johnnie Walker Championship zu spielen, hatte Kaymer schon vor Wochen gefällt. Seinerzeit bestimmt noch in dem Glauben, den Platz im Ryder Cup-Team sicher zu haben. Kaymer kann sich glücklich schätzen, dass diese Entscheidung ohne Folgen blieb, denn für ihn hat der Ryder Cup eine große Bedeutung.
„Gerade 2010, als wir den Ryder Cup in Wales zurück nach Europa geholt haben, waren mit die besten Erlebnisse meiner Karriere und haben mir persönlich unheimlich viel gebracht und Spaß gemacht“, erklärte er auf seiner Homepage. Nun darf er den damals gewonnen Titel Ende September in Medinah/USA mit dem Team Europa verteidigen.
Die dreiwöchige Trainingsphase im Anschluss an die PGA Championship in seiner Wahlheimat Scottsdale wird Kaymer vor diesem Hintergrund gut getan haben. Ob die Arbeit an seinem Spiel endlich Früchte trägt und Europa froh sein kann, dass Kaymer noch den Sprung zum Ryder Cup geschafft hat, wird man vielleicht schon Anfang September sehen können. Dann schlägt Martin Kaymer bei der KLM Open in den Niederlanden ab.