Scott führt, Woods und Kaymer fallen zurück

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Die Führung beim WGC Bridgestone Invitational hat Adam Scott zurückerobert, doch das größte Interesse weckt bei seinem Comeback natürlich Tiger Woods. Der Superstar führt auf den hinteren Rängen einen eigenen Kampf und freut sich über jeden Fortschritt. Das Ergebnis stimmt wie bei Martin Kaymer allerdings noch nicht.

Der Deutsche fiel mit einer 73er Runde (+3) auf den geteilten 42. Rang zurück und liegt damit einen Schlag hinter Woods, der geteilter 38. ist. Die Platzierung ist dem Amerikaner aber gar nicht so wichtig, ihm geht es vor allem darum, die Bausteine seines Spiels endlich wieder zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen.

Viel Licht, aber auch Schatten

Gelungen ist ihm das noch nicht, dennoch gab sich Woods nach dem dritten Tag zuversichtlich. Tag für Tag funktioniert ein anderer Teil seines Spiels gut, nur eben noch nicht alle zusammen. „Das Gefühl ist langsam wieder da“, freute er sich bei pgatour.com. Nach der ersten Runde freute er sich vor allem über seinen Schwung.

„Vorher habe ich die Energie nicht mehr richtig auf den Ball übertragen können. Jetzt schwinge ich viel lockerer Ich schlage den Ball überhaupt nicht härter und er fliegt ohne zusätzlichen Aufwand trotzdem weiter, das macht richtig Spaß“, sagte er auf der Homepage der PGA Tour.

Die Richtung der Schläge stimmte allerdings am ersten Tag überhaupt nicht, denn er traf nur 36 Prozent der Fairways. Das klappte auf der zweiten Runde viel besser (57 Prozent), dafür tauchten da dann Probleme bei den Eisenschlägen auf. Ihm fehlte die Distanzkontrolle und so traf er viele Grüns mit dem Annäherungsschlag nicht. 

Die Rückkehr der Eisen

Der dritte Tag stand nun unter dem Motto „die Rückkehr der Eisenschläge“. Er erreichte 72 Prozent der Grüns mit der vorgegebenen Schlagzahl (Green in Regulation) und war damit deutlich besser als am Vortag (61). Dafür blieb auf der dritten Runde der Putter kalt. Zudem stellten sich auf den ersten neun Löchern wieder Schwungprobleme ein, die er erst auf der zweiten Hälfte der Runde in den Griff bekam. Auf der Scorekarte schlug sich dieser abwechslungsreiche Tag mit einer 72 (+2) nieder, was ihn auf Position 38 zurückwarf.

Dennoch lässt sich festhalten, dass Tiger Woods einen wesentlich besseren Eindruck macht als in den letzten Monaten. Vom Tee aus schlug er die Kugel mit dem Driver im Schnitt knapp 314 Yards und damit 25 Yards weiter als im Schnitt der bisherigen Saison.

Die Eisen funktionierten immerhin teilweise und beim Putten hat Woods die Probleme auch schon ausgemacht. „Ich freue mich schon auf nächste Woche in Atlanta (dort findet die PGA Championship statt), denn da finde ich die Bedingungen, die ich zu Hause in Florida beim Training hatte“, so Woods bei pgatour.com. Der 35-Jährige trainiert daheim auf Bermuda-Gras, während er beim Bridgestone Invitational auf Bent-Gras putten muss und offenbar nicht das richtige Gefühl entwickeln kann. 

„Ein bisschen Woods an der Spitze“

Mit solchen Detailfragen haben die Führenden nicht zu kämpfen. Zumindest „ein bisschen Tiger Woods“ ist ganz vorne noch zu finden, denn Adam Scott übernahm mit einer 66er Runde wieder die Spitzenposition, die er am Vortag abgegeben hatte.

Der Australier hat mit Steve Williams den ehemaligen Erfolgs-Caddie von Woods an seiner Seite. Mit insgesamt 12 Schlägen unter Par, hat Scott indes nur ein Polster von einem Schlag vor seinen Verfolgern Ryo Ishikawa (Japan) und Jason Day (Australien). Hinter Keegan Bradley und Martin Laird (-10) brachte sich auch Luke Donald (-9) mit einer 64er Runde in Position. 

Kaymer ohne Chance

Das gelang Martin Kaymer leider nicht. „Ich bin nicht weit weg mit meinem Spiel. Mal sehen, was noch drin ist. Hier kann man tief scoren, was viele ja in den ersten Tagen bewiesen haben. Ich werde alles versuchen“, hatte er am Vortag noch hoffnungsvoll erklärt. Auf dem Platz lief es dann aber nicht.

Vom Tee war der Deutsche ein wenig zu unpräzise und auch mit den Eisen verfehlte er häufig das Ziel. Da half es wenig, dass es mit dem Putter gut lief. Vor allem auf den zweiten neun Löchern passte nicht mehr viel zusammen, sechs Bogeys machten alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung zunichte.

Lars Ahrens

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