Scott und Dufner führen in Doral

Kennen sie Juvic Pagunsan? Nein? Dann sind Sie wohl kein Golf-Fan, was? Der Filipino liegt nach der ersten Runde der Cadillac Championship, der zweiten Station der World Golf Championships, drei Schläger hinter den Führenden Adam Scott und Jason Dufner auf dem geteilten fünften Rang. Ja, Scott und Dufner, die kennen Sie, schon klar.
Pagunsan ist übrigens 33 Jahre alt, spielt auf der Asian Tour und feierte seinen einzigen Profisieg 2007 bei der Pertamina Indonesia President Invitational. Warum sollte uns das interessieren? Weil Pagunsan nur 69 Schläge brauchte auf dem berüchtigten TPC Blue Monster in Doral, Florida. Genau so viele wie Steve Stricker, Justin Rose und Miguel Angel Jiménez, ihres Zeichens Ryder Cup-Golfer.
Luke Donald und Bubba Watson? 70 Schläge. Phil Mickelson? 72, damit even Par. Tiger Woods? 72, aber dazu später mehr. Rory McIlroy, die neue Nummer eins der Welt? 73, seine erste Runde über Par in diesem Jahr. Martin Kaymer? 73. Sergio Garcia? 75. Auch das ist gleich noch einen näheren Blick wert. Was aber ins Auge springt: Man kann auch als unerfahrener Golfer das Blue Monster bezwingen, diesen Platz, der feuchter ist als das Set von Kevin Costners „Waterworld“. Und man kann auch als Weltstar echte Probleme bekommen.
Woods: Grandioser Start, durchwachsener Rest
Aber der Reihe nach. Bei dem mit 8,5 Millionen Dollar dotierten Turnier sind die besten 74 Golfer der Welt am Start, der Theorie nach zumindest. Faktisch setzt sich das Feld aus Vertretern der internationalen Touren zusammen, Stichwort Juvic Pagunsan.
Tiger Woods startete grandios und verpasste auf dem Par 5-ersten Loch nur um einen halben Meter einen Albatross. Danach aber ging es bei windigen Bedingungen abwärts für den Tiger. Die Putts fielen einfach nicht für den sechsmaligen Sieger des Turniers, dessen zwei Birdies und einem Eagle am Ende vier Bogeys gegenüberstanden. Macht summa summarum eine Par-Runde.
Seine allererste Runde als Nummer eins der Welt hatte Woods einst übrigens mit einem Schlag über Par beendet. Das gleiche wiederfuhr diesmal McIlroy, der wie Woods vier Bogeys spielte. Noch schlimmer traf es aber Sergio Garcia. Nach den ersten neun Löchern lag der Spanier bei minus fünf und spielte wie entfesselt. Für die Back Nine aber brauchte er 44 Schläge. Fünf Bogeys in Folge und zum Abschluss ein Triple Bogey dank zweier Wasserschläge auf der 18 – schlimmer geht es kaum.
Sowohl Garcia als auch Woods zeigten sich allerdings nach ihrer Berg- und Talfahrt entspannt. Schließlich sind in diesem Turnier noch drei Runden für alle zu spielen, es gibt keinen Cut. Da kann noch viel passieren. Auch für Juvic Pagunsan.
Daniel Raecke