Tierische Links Championship

Bild zum Artikel 'Tierische Links Championship'

Am 12. Loch des Kurses in Kingbarns wollte Paul Casey gerade zum Eagle putten, als plötzlich ein Hund auf das Grün stürmte, sich den Ball der ehemaligen Nummer drei der Weltrangliste schnappte, davon stürmte und sich mit dem Spielgerät verlustierte.

„Ich hatte versucht, ihm zu erklären, er solle ihn ins Loch legen“, nahm Casey den Vorfall laut europeantour.com mit Humor. Als ein Zuschauer dem Hund endlich den Ball abgejagt hatte, schaffte der ehemalige Ryder Cup-Golfer das angepeilte Eagle zwar nicht, spielte aber immerhin ein Birdie, durch das er am Ende mit einer 69 ins Clubhaus kam und nun mit -3 auf dem geteilten 56. Platz liegt.

Den Ball soll Casey laut Tour-Offiziellen dem Hund nach absolviertem Loch übrigens geschenkt haben. „So etwas Verrücktes ist mir auf dem Golfplatz noch nie passiert“, resümierte der Golfer später laut AP. „Ich hatte den Hund schon am Abschlag gesehen und dann folgte er uns auf dem Fairway, bis er dann plötzlich Interesse an meinem Golfball entwickelte.“

Die Zuschauer, die dem Flight von Casey folgten, bekamen aber auf der Runde noch mehr spektakuläre Aktionen zu sehen. So hatte bei dem traditionell als Pro-Am-Turnier ausgetragenen Event der European Tour Ex-Schwimmstar Michael Phelps im gleichen Flight an Loch Acht eine Sternstunde erlebt, als er aus gut und gerne 45 Metern zum Eagle puttete. Lange 17 Sekunden war der Ball unterwegs, ehe er unter dem Jubel von Phelps ins Loch fiel.

„Das war der längste Putt, den ich je eingelocht habe“, jubelte Phelps laut europeantour.com. Und auch Casey war begeistert. „Brillant, absolut brillant“, lobte er. „Der Schlag war perfekt, richtige Linie, richtige Geschwindigkeit.“ Gefragt, ob er als Profigolfer die Golfleistung des Schwimmers im Becken toppen könnte, antwortete Casey: „Ich bin mehr der Typ für die heiße Wanne. Da drin drehe ich gerne meine Runden.“

Auf dem geteilten 56. Platz rangiert auch Martin Kaymer nach zwei Runden des auf drei verschiedenen Kursen ausgetragenen Turniers der European Tour. Kaymer blieb zwar von Hundeattacken verschont, musste sich am Ende aber mit einer 71er Runde begnügen. Für den Deutschen war durchaus mehr drin gewesen, allerdings hatte er sich an Loch 17 noch ein Bogey geleistet, das eins seiner zuvor zwei gespielten Birdies egalisierte.

Kaymer wird das Alfred Dunhill Links Championship allerdings auf jeden Fall als bester Deutscher beschließen. Denn Marcel Siem (+10), der bereits am Vortag mit einer 77 enttäuscht hatte, musste am zweiten Tag den gleichen Score hinnehmen. Drei Bogeys und sogar zwei Double Bogeys ließen ihn am Ende auf den geteilten 165. und vorletzten Platz zurückfallen. Schlechter als Siem ist nur der Österreicher Martin Wiegele (+11) platziert.

Für Alex Cejka ist das Turnier in Schottland bereits vorbei. Der Wahlamerikaner hatte nach der Front Nine, auf der er ein Birdie gespielt und die er mit zwei Bogeys beschlossen hatte, zurückgezogen.

In Führung, satte 27 Schläge besser als Siem, liegt weiterhin Branden Grace (-17), der seiner 60 vom Vortag in Kingbarns auf dem Old Course in St. Andrews eine 67 folgen ließ. Der Südafrikaner konnte sogar ein Bogey an Loch vier verkraften, dem er insgesamt sechs Birdies folgen ließ. Den zweiten Platz teilen sich Joel Sjöholm und Thorbjörn Olesen (beide -12).

WordPress Double Opt-in by Forge12