Tiger Woods führt bei Arnold Palmer Invitational

Noch vor wenigen Jahren wäre dies keine große Geschichte gewesen. Tiger Woods führt nach 36 gespielten Löchern beim Arnold Palmer Invitational. So what – angesichts seiner Traum-Quote von einem PGA Tour-Sieg in etwa jedem dritten Turnier hätte das keinen überrascht.
Den Sieg hätte er damit nach Meinung der meisten Experten sowieso schon so fast sicher in der Tasche gehabt. Schließlich gewann er in seiner Karriere 33 Mal, wenn er nach zwei Runden an der Spitze gelegen hatte – in Bay Hill sogar dreimal, bei nur einer Niederlage. Insgesamt gewann er auf seinem Lieblingskurs schon satte sechs Mal.
Doch 2012 ist alles anders. Tiger Woods liegt beim Arnold Palmer Invitational zwar an der Spitze, teilt sich nach einer 65er-Runde die Führung mit Charlie Wi (beide -10), doch die Siegautomatik, die er früher eingebaut hatte, ist Woods seit den Vorfällen Ende des Jahres 2009 abhanden gekommen.
Erwartungen an Tiger Woods riesengroß
Die privaten Probleme, die vielen Verletzungen erst die kürzlich in Doral aufgetretenen Achillessehenprobleme hatten für viele Rückschläge gesorgt. Daher ist diese Spitzenposition die erste bei einem Event der US Tour seit der Tour Championship 2009. Kein Wunder, dass die Spannung vor den letzten beiden Tagen in Bay Hill bei Fans und Medienvertretern riesengroß ist.
Tiger Woods selbst blieb nach der Runde entspannt und erinnerte in der Pressekonferenz an seine Führung auf der European Tour in Abu Dhabi, als er sich nach 54 Löchern die Spitze mit Robert Rock geteilt hatte.
„So lange wie ihr alle denkt, ist es daher doch noch gar nicht her mit der letzten Führung“, scherzte er, wurde auf seine Siegchancen angesprochen dann aber wieder ernster. „Das ist noch ein lange Weg, noch einmal 36 Löcher“, erklärte Woods. „Ich muss so weitermachen wie heute.“
Und am zweiten Tag lief es nach dem schon guten Auftakt noch deutlich besser. Beinahe an jedem Loch hatte er Birdie-Putts, da er jedoch ein paar verfehlte, hatte er Grund zur Selbstkritik. „Die Geschwindigkeit meiner Putts war gut, ein paar sind mir allerdings zu kurz geraten. Daher hätte es eigentlich eine noch niedrigere Runde werden können“, analysierte Woods, der sich so „nur“ mit sieben Birdies begnügen musste.
McDowell mit bester Runde des Tages
So war es dann auch ein anderer, der die beste Runde des Tages auf den Par 72-Kurs zaubern konnte. Graeme McDowell, der sich zusammen mit Jason Dufner den dritten Platz teilt (beide -9), sorgte mit einer 63 für den Tagesbestwert und dürfte im Rennen um den Siegerscheck ein deutliches Wort mitreden.
Mit Duellen um einen Sieg gegen Nordiren hat Tiger Woods übrigens keine besonders guten Erfahrungen. Vor drei Wochen vermieste ihm Rory McIlroy bei der Honda Classic den ersten Turniersieg seit 2009, jetzt könnte es McDowell sein.