US Open: Kurze Aufholjagd von Kaymer

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Mit acht über Par nach zwei Runden muss Kaymer um den Cut zittern. Der Tag in Ardmore/Pennsylvania hatte für den 28-Jährigen bereits alles andere als gut begonnen.

Der Deutsche, der am Donnerstag nach Loch 13 nach insgesamt zwei wetterbedingten Unterbrechungen wegen einsetzender Dunkelheit Schluss machen musste, beendete die erste Runde am Freitag mit sechs über Par mit einer 76 und lag danach nur auf Rang 102. Ein Doppel-Bogey an der 17 und ein Bogey an Loch 18 verhinderten eine noch halbwegs akzeptable Platzierung.

Die zweite Runde begann für Kaymer bei gutem Wetter an Loch elf. Und nun lief es zunächst recht rund für den PGA-Championship-Sieger von 2010. Neun Pars und drei Birdies standen nach 12 gespielten Löchern zu Buche, Kaymer war zu diesem Zeitpunkt sogar der beste Spieler auf dem Platz. Doch an der Fünf war Schluss mit der Herrlichkeit.

Sein zweiter Schlag blieb zu kurz, auch sein Chip rollte wieder vom Grün runter, danach folgten vier Putts, fast wären es sogar fünf geworden – am Ende stand ein Triple-Bogey auf der Scorekarte. „Ich habe ihn nur rausgechippt und gedacht, vielleicht gehst du dann mit einem Bogey runter“, erklärte Kaymer bei „golf.de“.

Nach zwei weiteren Bogeys kehrte Kaymer mit einer 72 und insgesamt acht über Par zurück ins Clubhaus. Zunächst schien es unmöglich, dass Kaymer den Cut dennoch überstehen könnte. Weil aber auch zahlreiche Spieler nach ihm patzten, ist noch einiges möglich.

Aktuell belegt er den geteilten 66. Platz, über 60 Spieler haben ihre zweite Runde noch nicht beendet. Erhöhen also noch sechs Spieler am Samstag ihre Scores auf mehr als acht über Par, gehört Kaymer zu den Top 60 und ist am Final-Wochenende dabei. „Ich habe eigentlich ganz gut gespielt, aber momentan einfach die Kacke am Schläger hängen. Das ist nun mal so“, war der Spieler aus Mettmann dennoch frustriert.

Besser lief es für Marcel Siem, der sich auch nicht davon aus der Ruhe bringen ließ, dass ihm während der Regenpause am Donnerstag sein Putter beschädigt wurde. „Irgendjemand oder irgendwas hat meinen Putter verbogen. Wir können uns nicht erklären, wie das passieren konnte“, sagte Siem.

Nach seiner 73 zum Auftakt liegt der Ratinger nach 13 gespielten Löchern auf der zweiten Runde mit vier über Par auf dem geteilten 23. Platz. Seine Bilanz: zwei Birdies und drei Bogeys.

Tiger Woods hatte auf seiner ersten Runde wie Siem eine 73 gespielt. Am Ende der zweiten Runde stand für den US-Amerikaner eine 70 und damit Par zu Buche. Damit liegt Woods bei +3, unter anderem gleichauf mit Rory McIlroy auf dem geteilten 17. Rang.

Woods notierte drei Birdies und drei Bogeys, an der 7 blieb er bei einem Chip mit dem Schläger im Rough hängen, der Ball bewegte sich nur um wenige Zentimeter. Immerhin rettete Woods, der sich nach wie vor mit einer leichten Verletzung am linken Handgelenk herumschlägt, noch das Bogey.

„Es war schwierig mit dem Wind“, haderte Woods mit den nicht optimalen Bedingungen: „Der Kurs ist richtig schwierig.“

Für eine Überraschung sorgte Billy Horschel. Der US-Boy spielte eine 67 und damit die beste Runde des zweiten Tages. Ganz nebenbei schrieb Horschel auch noch US-Open-Geschichte, in dem er als erster Spieler seit David Graham 1981 alle 18 Greens in regulation traf.

„Eine coole Sache. Ich war auf der ganzen Runde hoch konzentriert“, meinte der 26-Jährige, der sich mit insgesamt eins unter Par die Führung mit seinem Landsmann Phil Mickelson teilt. Mickelson war nach seiner 67 zum Auftakt noch alleiniger Führender, musste sich auf der zweiten Runde aber mit zwei über Par begnügen.

Kurios: Auf der Sechs leistete plötzlich für einige Sekunden ein Murmeltier Mickelson Gesellschaft. Masters-Champion Adam Scott (72+75) und Lee Westwood (70+77) haben bei +7 recht gute Chancen auf den Cut.

Der Engländer Luke Donald (68+72) teilt sich mit seinen Landsleuten Justin Rose und Ian Poulter, Steve Stricker (USA) und dem überraschend starken chinesischen Amateur Cheng-Tsung Pan den dritten Platz. Pan (Loch neun) und Poulter (Loch 14) haben ihre zweite Runde allerdings noch nicht beendet. Der Spanier Sergio Garcia belegt mit sechs über Par den geteilten 43. Rang.

Autor: Felix Götz

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