US Open: Platz vom Regen aufgeweicht

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Alle vier Major-Turniere haben ihren ganz eigenen Charakter, bei der US Open steht der Anspruch im Vordergrund, die Spieler vor eine besonders große Herausforderung zu stellen.

Je weniger Spieler mit einem Ergebnis unter Par ins Ziel kommen, desto besser. Dafür scheut der Veranstalter USGA (United States Golf Association) Jahr für Jahr keine Kosten und Mühen. Speziell für die US Open werden die Plätze immer wieder angepasst und umgebaut.

So geschehen auch im Merion Golf Club in Ardmore/Pennsylvania, wo die US Open in diesem Jahr zum fünften Mal in der Geschichte des Turniers gastiert. Zuletzt wurde das Major 1981 auf diesem Platz ausgetragen. Als der Australier David Graham mit sieben Schlägen unter Par gewann, wies der Platz eine Länge von 6500 Yards auf. Jetzt ist er knapp 7000 Yards lang, für heutige Verhältnisse allerdings immer noch eher kurz.

Um den Golfern das Lebens so schwer wie möglich zu machen, gibt es die klassischen Zutaten einer US Open: schmale Fairways, kleine Grüns, brutal hohes und dichtes Rough abseits der Spielbahnen und Grüns. Nur mit dem wichtigsten Baustein wird es in diesem Jahr nichts: Die gefürchteten brettharten Fairways und Grüns werden durch den Regen weich und langsam, statt eines Bogey- droht ein Birdie-Festival.

Zweimal musste am Montag wegen der heftigen Regenfälle das Training auf dem East Course unterbrochen werden, die Löcher elf und zwölf waren wegen des vielen Wassers sogar den ganzen Tag gesperrt.

Die USGA hat sogar seit geraumer Zeit einen Notfallplan in der Tasche und zwei Spielbahnen auf dem West Course nebenan präpariert um gerüstet zu sein, wenn die beiden Löcher unbespielbar bleiben. Davon geht allerdings niemand aus, zumal der Platz im Merion Golf Club immer wieder sehr schnell abtrocknet.

Dennoch wird der Regen das Spiel und den Verlauf der US Open massiv verändern. „Sie können auch Hubschreiber über den Platz fliegen lassen, er wird nicht mehr trocken werden“, erklärte der zweimalige US Open-Sieger Ernie Els.

Ein Hauptvorteil für die Spieler wird sein, dass die Bälle auf den Fairways und Grüns auf dem weichen Untergrund nicht mehr wegspringen und unkontrolliert ins Nirgendwo rollen. Die fehlende Länge des Platzes spielt ihnen zusätzlich in die Karten. „Da sind einige Par-4-Löcher, auf denen du den Ball nur aufs Fairway bringen musst. Dafür kannst du ein Eisen 3-5 nehmen und hältst den Ball nur im Spiel und hast trotzdem nur noch einen kurzen zweiten Schlag ins Grün“, erklärt Els bei skysports.com. „Wir werden vielleicht mehr Birdies sehen als jemals zuvor“, fuhr er fort.

Ein ähnliches Szenario erlebten die Veranstalter schon einmal vor zwei Jahren in Bethesda, als Rory McIlroy mit einem Rekordergebnis in der US Open-Geschichte von 16 unter Par den Blue Course im Congressional Country Club auseinander nahm. Die Zuschauer hatte diese Tatsache vermutlich weniger gestört als der unglaubliche Vorsprung von acht Schlägen auf den zweitplatzierten Jason Day und die dadurch fehlende Spannung. Denn ein packender Wettbewerb ist doch die wichtigste Zutat von allen.

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