USA führen beim Presidents Cup

Alle zwei Jahre kochen beim Ryder Cup die Emotionen hoch, wenn sich Europas Golfstars mit den US-Amerikanern messen. Zuletzt hatte meist das Team aus der alten Welt die Nase vorn. Selbstvertrauen tankten die USA regelmäßig in den Jahren dazwischen beim Presidents Cup. Dort treffen sie auf eine Weltauswahl ohne Europäer und hatten bei acht Veranstaltungen seit 1994 nur einmal das Nachsehen.
Die neunte Ausgabe des Teamwettbewerbs, der im Ryder Cup-Format ausgetragen wird, steigt derzeit in Australien im Royal Melbourne Golf Club und die USA erwischten wie so oft einen guten Start. Nach den ersten sechs Partien, die als Foursomes gespielt wurden, führen die Amerikaner mit 4:2. Einzig Tiger Woods konnte mit seinem Spielpartner Steve Stricker nichts zum positiven Zwischenresultat beitragen.
Die ehemalige Nummer eins der Welt, die nur dank einer Wildcard von seinem Teamkapitän Fred Couples im US Team dabei ist, war in dem Duell gegen Adam Scott und K.J. Choi absolut chancenlos.
Wiedersehen mit dem Ex-Caddie
Die Spannung vor diesem Vierer war riesig, denn für Woods bedeutete das Match auch ein Wiedersehen mit seinem ehemalige Caddie Steve Williams, von dem er sich im Sommer mit viel Getöse getrennt hatte. Zuletzt gab es noch Wirbel um vermeintlich rassistische Äußerungen des Neuseeländers, der sich dafür entschuldigte. Die Begegnung auf dem Platz verlief unspektakulär: Ein kurzer Händedruck und danach gingen die langjährigen Partner auf Distanz zueinander.
Nach zwölf gespielten Löchern war der Arbeitstag für Woods schon wieder beendet. Mit sieben auf sechs lagen Scott und Choi in Führung und waren nicht mehr einzuholen. Bei den Foursomes schlagen die Spielpartner abwechselnd einen Ball, entscheidend ist nicht die Gesamtschlagzahl, sondern die Anzahl der gewonnenen Löcher. Nach zwölf Spielbahnen hatten Scott und Choi also sieben Löcher gewonnen.
„Unglücklicherweise haben sie einen sehr guten Start erwischt und wir konnten einfach nicht dranbleiben. Der Platz ist so schwierig und es ist unglaublich schwer, Schläge gutzumachen, erklärte Woods bei espn.com. Das galt jedoch nur für ihn und Stricker. Das Duo, das beim letzten Presidents Cup alle Spiele gewonnen hatte, und auch beim Ryder Cup regelmäßig zusammenspielt, lag am Ende drei über Par, während Scott und Choi vier unter spielten.
Internationales Team verspielt zweimal eine Führung
Es sollte der einzige Lichtblick für das internationale Team am ersten Tag bleiben. Geoff Ogilvy und Charl Schwartzel verspielten auf den letzten Löchern gegen Bill Haas und Nick Watney ebenso eine Führung wie Aaron Baddeley und Jason Day gegen Dustin Johnson/Matt Kuchar. Beide Duelle wurden schließlich geteilt. „Lange Zeit sah es nicht nach einer 4:2-Führung für uns aus“, bilanzierte US Kapitän Couples.
Verlassen konnte er sich auf Bubba Watson/Webb Simpson (4 und 2 gegen Ernie Els/Ryo Ishikawa), Phil Mickelson und Jim Furyk (4 und 3 gegen Retief Goosen/Robert Allenby) sowie Hunter Mahan und David Toms (6 und 5 gegen Kyung-tae Kim/Y.E. Yang), die sichere Siege ins Clubhaus brachten.
Am Freitag wird das Turnier mit sechs Fourball-Partien fortgesetzt, dabei spielt dann jeder Spieler seinen eigenen Ball. Tiger Woods wird erstmals seit 2007 in einem Teamwettbewerb nicht mit Stricker spielen, sondern an der Seite von Dustin Johnson.
Lars Ahrens