Van Pelt vorne – Woods patzt

„Auf den Magen geschlagen“ könnte das Motto der diesjährigen Quail Hollow Championship lauten. Tiger Woods machte nach verpatzter erster Runde ein Gesicht wie drei Tage Sodbrennen, Phil Mickelson sah seine Verdauungsprobleme als gutes Vorzeichen. Nur Bo van Pelt konnte seine Magennerven schonen.
Der Amerikaner setzte sich mit einer starken 65er-Runde an die Spitze, einen Schlag dahinter folgte Kenny Perry (66) vor Camilo Villegas auf Platz drei (67). Van Pelt vertraute bei seiner ersten Runde wieder einem Uralt-Putter, den er aufgearbeitet hatte und mit dem er bereits in Hilton Head gute Erfahrungen gemacht hatte. „Er hat immer noch die gleiche Art Schaft, aber einen neuen. Dazu habe ich ihn etwas verkürzt, was sehr viel gebracht hat“, erklärte er gegenüber pgatour.com die Veränderungen. „Er sieht jetzt viel besser aus, als damals, als er brandneu war.“
Katastrophale Tiger-Runde
Das kann man von Tiger Woods momentan leider nicht behaupten. Der Superstar, der in North Carolina erst seinem zweiten Auftritt nach der Affären-Pause bestreitet, kam überhaupt nicht in die Gänge und fabrizierte – für seine Ansprüche – Katastrophenschläge in Hülle und Fülle. Zwei Schläge landeten im Wasser, vier in die Bäumen bzw. nahe an den Bäumen. Dazu kam noch, dass er einige falsche Entscheidungen auf den Fairways traf. So auch am letzten Loch, als er den falschen Schläger wählte und den Ball zu weit über das Grün beförderte und er das vierte Bogey des Tages hinnehmen musste. Dazu kam noch ein Double-Bogey bei gerade einmal vier Pars.
„Ich habe einige Bälle zu weit links, andere zu weit rechts getroffen. Ein paar gingen aber auch durch die Mitte“, fasste er einsilbig seinen Tag zusammen, der ihm vorerst den geteilten 88. Rang einbrachte. Der Tiger muss um den Cut bangen. Die Frage eines Journalisten, ob er am Abend noch auf der Range an seinen Problemen arbeiten wolle, beantwortete er mit einem zerknirschten: „Zur Hölle damit.“
Infusionen und Erbrechen
Trotz Magenproblemen war Phil Mickelson besser aufgelegt. Auch von einer Lebensmittelvergiftung, die ihn tags zuvor noch zur vorzeitigen Aufgabe beim Pro-Am-Turnier gezwungen hatte, legte Lefty eine gute 70er-Runde hin und hat als geteilter 15. noch Chancen, sich weiter nach vorne zu verbessern. „Für mich ist das eigentlich immer ein gutes Omen, wenn ich mich nicht gut fühle“, erklärte er lachend.
Nur am Ende ging Mickelson etwas die Energie aus. Kein Wunder, hatte er doch am Vortag zweieinhalb Beutel Infusionen bekommen, um nicht zu dehydrieren. Daher die beiden Bogeys an der 17 und 18. Doch auch das nahm dem Masters-Sieger seine gute Laune nicht. „Die letzten beiden Male, als ich ohnmächtig geworden bin und in einer Lache Erbrochenem aufgewacht bin, habe ich gewonnen“, grinste er den Interviewer von pgatour.com an.
Schmerzfrei agierte Alex Cejka auf der ersten Runde – und das auch noch recht ordentlich. Der Deutsche sicherte sich ebenfalls eine 70. Bei sechs Birdies konnte er sich sogar zwei Bogeys und ein Double-Bogey leisten.