Westwood führt – Mickelson holt auf

Nach drei Runden führt Lee Westwood bei der Players Championship. Doch der Vorsprung des Briten auf Verfolger Robert Allenby beträgt gerade einmal einen Schlag. Und auch dahinter lauern weitere Verfolger. Kann Westwood endlich seinen ersten großen PGA-Tour-Erfolg feiern?
30 Turniere konnte Westwood weltweit bisher gewinnen. Doch noch nie in den USA und schon gar nicht bei einem der wichtigen Turniere. Auch wenn er vor der Schlussrunde ganz dicht dran am großen Erfolg gelegen hatte, letztlich musste er sich doch regelmäßig mit dem Platz des ersten Verlierers begnügen. Zuletzt bei Masters in Augusta, als ihm Phil Mickelson noch das begehrte grüne Jacket aus den Händen reißen konnte.
Nach einer 67 und einer 65 in den ersten beiden Runde, reichte Westwood am dritten Tag eine 70 zur Führung (-14). Doch der zweitplatzierte Robert Allenby (-13) hatte mächtig Druck gemacht, war zwischenzeitlich sogar vorbeigezogen. „Ich wusste, ich musste Druck ausüben, um nach vorne zu kommen“, erklärte der Australier gegenüber pgatour.com. „Auf der Back Nine veränderte sich das Leaderboard einige Male.“ Doch am Ende war der Brite wieder knapp vorne. Mit einem tollen Eisen-Schlag an der 18 zwischen Bäumen hinaus auf das Grün rettete er Par und die Führung.
Westwood macht sich keinen Druck
Erwartungsdruck spürte Westwood vor der vierten Runde aber nicht. „Nein, ich fühle nur Druck, den ich mir selber mache. Und ich mache mir bestimmt keinen, hier gewinnen zu müssen“, erklärte er cool. „Ich will hier nur so gut spielen wie möglich. Na klar, bei zwei großen Turnieren in diesem Jahr bin ich schon als Führender in die Schlussrunde gegangen. Ein Sieg wäre von daher schon schön. Aber ich gehe bestimmt nicht raus und sage, dass ich gewinnen muss.“
Die Statistik spricht übrigens gegen Westwood: Noch nie konnte ein Engländer bei der Players Championship triumphieren, in den letzten 12 Jahren gewann Westwood kein Turnier auf der US Tour und ging bei insgesamt 51 Major-Starts leer aus. Obwohl das Players Championship kein Major ist, rangiert es in der Wertigkeit doch gleich dahinter.
Mickelson rollt das Feld auf
In aussichtsreicher Position liegen hinter den beiden Spitzenplätzen auch noch die schlaggleichen Ben Crane, Lucas Glover und Francesco Molinari (-12). Abschreiben sollte man zudem auch Phil Mickelson (-9) nicht, der sich mit einer 66 – zusammen mit Tim Clark, Fred Funk und Chris Stout die beste Runde des Tages – um 35 Plätze auf den geteilten elften Rang vorschieben konnte und nur fünf Schläge Rückstand auf die Spitze aufweist. Vier Schläge hatte er am dritten Tag auf die Spitze wettmachen können. „Ich glaube, ich habe noch eine niedrige Runde in mir“, kündigte Lefty kämpferisch an. „Ich hoffe, dass ich damit dann noch einmal in Schlagdistanz kommen kann.“
Verliert Woods die Nummer eins?
Auch Martin Kaymer (-7) behauptet sich gut. Mit einer starken 68 verbesserte sich der Deutsche um 22 Plätze auf den geteilten 24. Kaymer unterlief nur ein Bogey bei fünf Birdies. Damit liegt er nicht nur besser als Landsmann Alex Cejka (+1) – der Mann aus Las Vegas rutschte dank seiner 76 um 17 Plätze auf Rang 63 ab – sondern auch deutlich vor Tiger Woods.
Der Weltranglistenerste konnte erneut nicht unter 70 bleiben. Mit seiner 71 für den Tag reichte es nur für -4 insgesamt und den geteilten 45. Platz. Der enttäuschte Superstar flüchtete sich gegenüber pgatour.com in Konjunktive. „Wenn ich die 16 und 17 gebirdied hätte, hätte ich noch ins Turnier zurückkehren können.“ Sollte Mickelson das Turnier tatsächlich gewinnen und Woods außerhalb der Top Five bleiben, wäre der Tiger auch seine Weltranglistenplatzierung Nummer eins ersteinmal los.