Woods beendet Titelflaute in Bay Hill

Bild zum Artikel 'Woods beendet Titelflaute in Bay Hill'

Tiger Woods is back. Beim Arnold Palmer Invitational feierte der US-Amerikaner nach zweieinhalb Jahren ohne Titel sein Comeback in den Siegerlisten der US PGA Tour. Mit fünf Schlägen Vorsprung hatte er (-13) auf der Schlussrunde Graeme McDowell (-8) auf den zweiten Platz verweisen können. Dritter wurde Ian Poulter (-6).

Als Tiger Woods an Loch 18 seinen Putt versenkt hatte, wichen Anspannung und Konzentration aus seinen Gesichtszügen. Er lachte, ballte die Faust und jubelte in Richtung seiner Fans, die ihn mit Anfeuerungsrufen über die gesamte letzte Runde des Arnold Palmer Invitational begleitet und zu seinem 72. PGA Tour-Sieg getrieben hatten.

„Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es fühlt sich wirklich gut an“, erklärte Woods laut bbc.com und dürfte damit nicht nur seinen bereits siebten Sieg auf dem Bay Hill-Kurs gemeint haben, sondern vor allem die 924 seit seinem letzten Erfolg auf der US Tour vergangenen Tage ohne Erfolg.

Sieg beim Arnold Palmer Invitational wichtig für Woods Karriere

Was war seit dem BMW Championship im September 2009 nicht alles passiert? Die persönlichen Probleme nach dem Bekanntwerden seiner Sex-Affären, die in der Scheidung von seiner Ehefrau gipfelten, die Trennung von Caddie Steve Williams, aber besonders auch die ständig wiederkehrenden Verletzungsprobleme in Knie, Sprunggelenk und Achillessehne, die die 2010 unter Coach Sean Foley eingeleitete Modifizierung seines Schwungs immer wieder torpedierten.

Und dann immer wieder die vielen Fragen und Zweifel, ob Woods jemals wieder zu alter Stärke zurückkehren, ob er überhaupt jemals wieder ein Turnier gewinnen könne. Zumindest letztere ist nach dem Erfolg in Bay Hill beantwortet. Woods kann, wie er in Bay Hill eindrucksvoll unterstrich. Nach der zweiten Runde hatte er bereits die Führung übernehmen können und sie trotz des immensen Erwartungsdrucks auch nicht mehr abgegeben. Angesichts dieser Vorgeschichte und trotz 14 Major-Siegen, dürfte dieser 72. Turniererfolg zu den wichtigsten seiner Karriere zählen.

Den Fehler, den Woods 2012 am alten Tiger zu messen, sollte man allerdings jetzt nicht machen. Auch angesichts seiner mittlerweile 36 Jahre sollte niemand glauben, das Tiger jetzt die Tour noch einmal wieder so dominieren wird wie vor Jahren. Dazu ist die Konkurrenz mittlerweile einfach zu stark und vor allem breit. Schließlich haben sich 72 verschiedene Gewinner seit Woods letztem Erfolg in die Siegerlisten der PGA eintragen können.

Woods spielerisch verbessert

Deshalb riet Hunter Mahan bei espn.com: „Die Leute sollten ihn aus heutiger Sicht beurteilen, ihn wie einen neuen Spieler behandeln.“ Denn von der Spielweise hat sich bei Woods in den letzten zweieinhalb Jahren einiges verändert. Woods schlägt weiter und vor allem gerader, was ihm besonders bei den schweren Bedingungen am letzten Tag des Arnold Palmer Invitational half, sich abzusetzen. 57 der 72 Grüns erreichte er in Regulation.

Auch eine Folge der sich langsam bemerkbar machenden Schwungumstellung. „Die Verletzungen hatten mich da sehr zurückgeworfen. Ich konnte in dieser Zeit nicht putten, konnte die Schwungumstellung und die damit zusammen hängenden Anpassungen nicht umsetzen, weil ich lange nicht einmal trainieren konnte“, resümierte Woods laut pgatour.com. Doch die Zeiten sind trotz der vor 14 Tagen auftretenden, aber dank Behandlung schnell in den Griff bekommenen Achillessehnenprobleme wohl vorbei.

Woods nächstes Ziel ist das Masters

Woods ist fit und heiß auf neue Taten. „Er ist auf einer Mission“, erklärte sein Caddie Joe LaCava. Und die nächsten Stationen heißen, Jack Nicklaus im Ranking der meisten PGA-Siege zu überholen (dazu fehlt Woods noch einer) und dann auch bei den Majors zum White Shark aufzuschließen, dazu fehlen Tiger allerdings noch vier Siege.

Einen davon könnte er in zwei Wochen beim Masters in Augusta holen, auf das Woods schon kurz nach dem Sieg in Bay Hill seine Aufmerksamkeit richtete. „Darauf freue ich mich schon, vor allem dank des Momentum, das ich hier gewonnen habe“, wird Woods von bbc.co.uk zitiert. Und laut bonnercountydailybee.com drohte er bereits an: „Ich weiß, wie man im Augusta National gewinnen kann, es ist nur eine Frage, ob man den Plan auch umsetzen kann.“

Es wird spannend zu sehen, ob die dort dann vollzählig versammelte Weltelite ähnlich wie Flightpartner McDowell beim Arnold Palmer Invitational dann auch ehrfurchtsvoll den Hut vor Woods ziehen und für ein „Ticket für die erste Reihe, um dem Größten aller Zeiten dabei zuzusehen, was er am besten kann – Golf-Turniere gewinnen“ bedanken wird.

Malte Asmus

WordPress Double Opt-in by Forge12