Woods führt in Australien

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Fast zwei Jahre ist es her, dass Tiger Woods zum letzten Mal ein Golfturnier gewinnen konnte. Ein Dreivierteljahr ist es her, dass der ehemals beste Golfer der Welt überhaupt an der Spitze eines Leaderboards stand. Bei den Australian Open in Sydney hat er nun das Letztere schon wieder geschafft – und spielt so, als sollte ihm auch das Erstere gelingen.

Vier Birdies und keinen Bogey hatte Woods auf seiner ersten 68er-Runde im The Lakes Golf Club am Donnerstag gespielt. Am zweiten Tag musste er bei windigen Bedingungen zwar zwei Löcher über Par verzeichnen, machte das aber mit sieben Birdies, darunter fünf auf den Back Nine, mehr als wett.

Vor allem die Putts, so lange Woods‘ Nemesis, fielen wie am Schnürchen. Einem fantastischen Birdie-Putt auf der 4, der sehr schwer zu lesen war, hätte Woods auf der 14 einen eigentlich einfacheren Eagle-Putt folgen lassen können, doch diesmal verfehlte er das Loch knapp. Nichtsdestoweniger zeigte er sich gegenüber ESPN hoch zufrieden: „Es fühlt sich gut an, einfach wieder richtig Golf zu spielen, anstatt den Ball kreuz und quer durch die Gegend zu dreschen“.

Day beeindruckt

Beeindruckt zeigte sich auch Jason Day, der mit Woods zusammen spielte, und zwar mit einer 68 sehr gut auftrat, was für Platz drei im Leaderboard reichte, aber dennoch eingestand, dass Woods besser gespielt habe als er selbst. Bei einigen Schlägen seines Flightpartners habe er „Wow!“ gesagt, so Day, der ihm außerdem attestierte: „He looks comfortable with his swing“, was nach einem Jahr, in dem Woods sein ganzes Spiel umstellte, kein geringes Kompliment ist.

Day wird zu den Australiern gehören, die in der kommenden Woche beim Presidents Cup in Melbourne gegen Woods und die USA für das internationale Team spielen werden. US-Kapitän Fred Couples, der Woods per Wild Card in sein Aufgebot berufen hatte, konnte seine tolle 67er-Auftaktrunde nicht wiederholen und fiel mit einer 74 auf den geteilten 12. Platz zurück.

Ebenfalls zwei über Par für den Tag spielte Jarrod Lyle, der nach dem Auftakttag noch geführt hatte. Er liegt nun auf Rang fünf, vier Schläger hinter Woods. Nur ein Golfer war übrigens am Freitag besser als Woods: Peter O’Malley, der Australier, der, an Nummer 64 gesetzt, den Tiger 2002 bei der Match Play Championship geschlagen hatte, eine der größten Sensationen in der Karriere von Woods. 2002 war ein Jahr, in dem der Tiger das Masters und die US Open gewann, bei der PGA Championship Zweiter wurde.

Wenn jetzt dieser 46-jährige, in der Golfwelt nicht zu den ganz großen Stars zählende Australier wieder der einzige sein sollte, der Woods schlägt – vielleicht wäre das gar nicht das schlechteste Omen.

Daniel Raecke

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